Mord in der Kombüse

von Almut Heuner und Bengt Fosshang

Auch wenn der Mörder normalerweise immer der Gärtner ist, kommt hier der Feinspitz auf seine Kosten. Mal als Genießer, aber auch als Genuß!

Sie haben wieder zugeschlagen: Almuth Heuner und Bengt Fosshag, dieses Mal jedoch ohne Komplizin Andrea Busch. Nachdem das Trio bereits zahlreiche Kriminalgeschichten zusammengetragen und bebildert hat, in denen unter anderem Gartenbaufreudige („Mord im Grünen), Reisewillige („Bei Ankunft Mord“) oder lukullische Genießer („Mord zwischen Messer und Gabel“) aus dem Weg geräumt wurden – oder eben andere aus dem Weg räumen ließen, macht das Duo nun auch das blaue Naß unsicher. „Mord in der Kombüse“ schippert mit einer Ladung von zwölf Kriminalgeschichten, zwölf Einbildgeschichten, 19 Fischmenüs und 111 Rezepten durch warme Meere des Südens, kalte Binnengewässer und eisige Nordmeere. Die zum jeweiligen Krimi passenden Rezepte haben mit schnöden Fischstäbchen allerdings nix am Hut. Statt dessen gibt es kulinarische Köstlichkeiten wie Artischocken mit Ricottafüllung oder Tarta d Piña.

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Linzer Stadtführerin

In dem vom Frauenzentrum herausgegebenen Stadtführer gilt es Linz aus weiblicher Perspektive neu zu entdecken.

Wem zur Hauptstadt Oberösterreichs nichts anderes einfällt als“Linz ist gleich VOEST“ oder „In Linz beginnt´s“, der/die sollte vielleicht mal einen Blick in die „Linzer Stadtführerin“ werfen. Selbst jene, die meinen, die Stadt eh schon in- und auswendig zu kennen, können von „ihr“ noch was lernen.

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Die großen Göttinnenmythen

Heide Göttner-Abendroth – Inanna, Gilgamesch, Isis, Rhea. Die großen Göttinnenmythen Sumers, Ägyptens und Griechenlands neu erzählt.

In alten Mythen hatte auch „frau“ ein Wörtchen mitzureden – behauptet zumindest die deutsche Matriarchatsforscherin Heide Göttner-Abendroth.

Wer sich während seiner Ausbildungszeit einmal näher mit diversen mythologischen Erzählungen oder Heldensagen auseinandersetzen mußte, der weiß, daß der vielumsungene Heros meist über mehr Glück als Verstand verfügte.

Wen männliche Götter und Heroen immer schon genervt haben ob ihrer unaufhörlichen Gewaltakte, die dann im Rahmen patriarchaler Strukturen hochgepriesen wurden, wer vom Namenswirrwarr in diversen Mythologien Kopfweh bekam und wer sich in der Schule darüber gewundert hat, warum ausgerechnet das Gilgamesch-Epos mit seinem kleinkarierten, gleichnamigen „Helden“ von Deutschlehrern so bejubelt wurde, der darf sich jetzt über eine Enttraumatisierung freuen.

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Karpfen, Krebs und Kälbernes

Geschichte zum Anbeißen

Die Geheimnisse historischer Kochrezepte, ergründet für den modernen Hausgebrauch. Von Kreuttern und Inge …

Die Basis für die vorliegende Rezeptesammlung bildet ein handgeschriebenes bürgerliches Kochbuch aus dem Jahr 1769 mit insgesamt 196 Rezepten. Wer jedoch schon einmal versucht hat, anhand alter Aufzeichnungen einen kulinarischen Versuch zu starten, weiß: verwirrende Mengenangaben und rätselhafte Zutaten zwingen einen meist es beim Versuch zu belassen.

Setze in einem Höffen, lasse es sieden, hernach waltz es in mehl umb, backs in schmalz, so ist es förtig.

Damit geneigte Hobbyköche das vorliegende Werk praktisch umsetzen können, haben die Autorinnen dreißig dieser Originalrezepte für die moderne Küche aufbereitet.

Seltsam klingende Gerichte wie „Schwarze Brodt Dorten“, „Reiss Wändel“ oder „Kölberne Cärminätl In Der Soss“ werden ihrer Unverständlichkeit enthoben und nachkochbar.

Neben der Aufstellung der einzelnen transkribierten Rezepte finden sich auch interessante Topfgucker in die Sozialgeschichte des Essens und Trinkens, in die Ernährungsgewohnheiten im 18. Jahrhundert oder die generelle Bedeutung verschiedener Speisen und Zutaten.

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Geschmackskulturen. Vom Dialog der Sinne beim Essen und Trinken

Geschmackliche Sinnhaftigkeit
Das Auge isst mit – und wie sieht es mit den anderen Sinnesorganen aus?

„Der vorliegende Sammelband möchte mit seinen Beiträgen zur Geschichte und Gegenwart des Geschmackssinnes, aber immer auch im Blick auf die anderen Sinne, über Tatsachen und Theorien im Dialog der Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften sowie Medizin informieren, zu weiteren Gedanken und Forschungen anregen, wie zur Veränderungen der Lebenspraxis stimulieren“, schreibt Dietrich von Engelhardt im Vorwort. Und genau diese Anregungen machen sich breit nach dem Genuss der 19 Beitrage, die unter vier großen Hauptthemen subsumiert sind:

1. Die Sinne beim Essen und Trinken. Volker Pudel zum Beispiel geht unter anderem der Frage nach, welchen Sinn bestimmte Geschmackspräferenzen haben („Vom Notwendigkeitsgeschmack zum Einheitsaroma“).

2. Die Sinne und ihre Entwicklung. Am Anfang war die Amöbe, und den interessanten Sprung hin zur Philosopie zum Beispiel eines Johann Gottfried Herder wagt Hans Werner Ingensiep in „Die Sinne aus evolutionärer und biophilosophischer Sicht“.

3. Sinne und Sinneseindrücke: Hannah Monyer stellt beispielsweise eine spezielle olfaktorische

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Tafelspitz & Fledermaus. Die Wiener Rindfleischküche.

An mein Rindfleisch …

… lasse ich nur Semmelkren, Crémespinat, geröstete Erdäpfel. Und das alles am besten serviert in der Garnierschüssel Philipp Aigners, einem Teller, der in Mitte eine Vertiefung für das Rindfleisch umgeben von zwei, drei, sechs oder zwölf kleineren Vertiefungen für die Beilagen. Wer meint, sich als eingefleischt vegetarisch lebende Rezensentin dem kulinarischen Denkmalschutz von Bruckfleisch und Co. zu widmen, sei schlichtweg „hardcore“. Wer meint, dieselbe Rezensentin schramme am Masochismus vorbei, weil sie sich durch Rezepte wie Markkrusteln, Reiswurst oder Hirnpudding lesen „muss“ – irrt.

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Kinderlos, na und?

Über die lieben Kleinen und die Frauen, die gerne darauf verzichten.
Eine wohltuende Schützinnenhilfe.

Was denn? Sie als Frau haben Kinder? Ist das nicht etwas widernatürlich?
Die Fragen klingen etwas seltsam, nicht? Frauen OHNE Kinder „dürfen“ sich aber genau solche Fragen und derer Spielarten anhören.
Umso wolhtuender, dass frau nicht ganz alleine dasteht, wenn sie sich z.B. darüber ärgert, dass ihr der Gummiball des lieben Kleinen vom Nachbartisch im Cafehaus in die Tasse flutscht, diesem Ärger Ausdruck verleiht und dann seitens der Kampfmütter mit dem Killerwort Kinderhasserin niedergemäht wird.
Denn Birgit Kofler machte sich auf in die österreichische Welt der freiwillig kinderlosen Frauen – ein bunter Reigen von Frauen mit unterschiedlichstem sozialen, beruflichen und biografischen Hintergrund.
Ein gut gewählter Zeitpunkt, schwappt doch die (parteipolitische) Welle

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Nachhaltigkeit und Ernährung. Produktion – Handel – Konsum

Wenn wir erklimmen …

Vorweg ein paar Fragen: Heute schon den Kühlschrank geöffnet und festgestellt es gibt sie noch, die Lebensmittel. Ihr Kennzeichen, nach Überschreiten des Haltbarkeitdatums führen sie ein sehr lebendiges Eigenleben. Heute schon im Frühstückskaffee gerührt und überrascht zugesehen wie die Milch darin Flöckchen bildet? Heute schon den Postkasten geöffnet und mit Lebensmittel-Ketten-Werbe-Zetteln und „Nimm-3-zahl-2“- Angeboten zugemüllt worden?

Zugegeben: Es bedarf schon eiserner Disziplin einer Verlockung zu widerstehen, die da beispielsweise verspricht, beim Kauf ab 4 Bechern Margarine 36 %, beim Erwerb ab 3 Gläsern Perlzwiebel 29% und beim Einsacken von 2 x 500 g Kaffee ganze 40% zu sparen. Ewig halten weder Milch, Gemüse noch Margarine und auch Kaffee und Perlzwiebel geben irgendwann den Löffel ab. Polemisch formuliert: Wer billig kauft, kauft manchmal teuer.

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