Erzählungen vom Wandel der Arbeitswelten

Abhängig Beschäftigte erzählen ihre Lebensgeschichte

Hubert Schmiedbauer über seinen Arbeits- und Lebensweg

„Dieser Krieg ist noch lange nicht vorbei“, ist Hubert Schmiedbauers Fazit. In „Arbeit ist das halbe Leben …“ berichten 20 AutorInnen über Veränderungen ihrer Arbeitswelt und über ihr gewerkschaftliches und politisches Engagement.

Schmiedbauer, Schriftsetzer, Journalist, Gewerkschafter und Kommunist, kommt aus einer „polygraphischen Dynastie“ in Graz. Krieg nennt er sowohl die „Zerstampfung des Sozialsystems in Reformschritten“ als auch die “Zerstörung der Muttersprache“. In seiner Aufzeichnung „Sie haben ihre Muttersprache gelernt wie wenige andere …“. beschreibt seinen beruflichen und politischen Lebensweg. Zeitgleich kritisiert er die herrschenden Verhältnisse.

Der qualifizierte Schriftsetzer, dessen Arbeitsleben 1949 in Wien begann, ist den technisch/organisatorischen Änderungen seiner Branche ausgesetzt. Wie seine Kollegen auch, spürt er hautnah die sozialen und gewerkschaftspolitischen Auswirkungen sowie die veränderten Anforderungen an die erworbene Qualifikation.

Vom Handsatz, der Fähigkeit spiegelverkehrt zu lesen, beste Kenntnisse der Rechtschreibung und Grammatik, wurden viele nur mehr zum Bedienelement des Computers, zur Arbeitslosigkeit verurteilt oder zur völligen Neuorientierung in der beruflichen Laufbahn gezwungen. Die einmal so stolze Gruppe von hochqualifizierten gewerkschaftlich gut organisierten Facharbeitern spürte den Verlust ihrer Kampfkraft unmittelbar in den „ausgejäteten“ Kollektivverträgen und in menschlichen Tragödien.

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Arbeitswelten in Bild und Wort

„Arbeitswelten in Bild und Wort“ – die in der Publikation veröffentlichen Bilder und Worte bilden eine Auswahl seiner langjährigen künstlerischen und literarischen Auseinadersetzung mit der Arbeitswelt. Das Buch ist zu beziehen über den Literaturverein „VEWZ“ (Wienzeile). Werner Lang: Arbeitswelten in Bild und Wort. 2012. Hardcover, 80 Seiten, Preis: 45.- €. Aus Reinhold Sturms Rede bei … Weiterlesen

Entfesselt im Rollstuhl

Geschichten aus dem Leben. Über das Meer, die Sehnsucht und eine Entfesselung.

Die beiden ProtagonistInnen des Buches, Hanna Höfer und Leo Fischer, wurden mit dem Krankheitsbild „Spina Bifida“, einer Fehlbildung des Neuralrohres, geboren. Die LeserInnen dürfen sie dabei begleiten, wie sie humorvoll, aber auch nachdenklich und reflektierend einen Blick auf sich und ihre Umwelt werfen; das Leben meistern und entfesselt ihres Weges rollen. Am Cover spielen sie mit der Klischeevorstellung, die sich viele „normale“ Menschen vom An-den-Rollstuhl-gefesselt-Sein machen: Mit einem dicken Seil sind sie in ihren Rollstühlen fixiert.

Aber von einem fixiert im Sinne von starr und unbeweglich sind Hanna Höfer und Leo Fischer weit entfernt. Bei all ihren Unternehmungen werden sie von ihren Assistenzhunden Nils und Ronja begleitet. Diese Vierbeiner machen sich über Hanna und Leo bzw. über die Zweibeiner so ihre Gedanken und führen die LeserInnen durch das Buch. Da Hunden die Kulturtechnik des Schreibens unbekannt ist, wurden deren Beobachtungen mit Hilfe von Monika Hirschmugl-Fuchs festgehalten.

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Wohin treibt die Schweiz?

Vernünftige Visionen

Vielleicht sind Alpenrepubliken für Außenstehende ja grundsätzlich nicht so einfach zu verstehen. Der Sammelband „Wohin treibt die Schweiz?“ kann da zumindest eine Starthilfe leisten.

Er ist zusammengestellt aus Vorträgen, gehalten im Schauspiel Basel. Julie Paucker, junge Dramaturgin am Schauspielhaus, und Peer Teuwsen, Journalist, haben den Band herausgegeben und versprechen „gewagte Prognosen“, Provokationen und Visionen. Diesem Anspruch wird der Band leider nicht gerecht.

Wie der Beitrag von Jakob Tanner sind viele der Texte: historisch informativ, hier vor allem die kurzen Bemerkungen zum Aufstieg des Rechtspopulisten Blochers, aber außer einigen knappen Bemerkungen im Schlussabschnitt: zur Zukunft kein Wort.

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Thomas Kohlwein (Hg.) – Wien Südbahnhof

Spannender Stadt-Ort „Besuch beim alten Knacker“ betitelte Roman David-Freihls im Juli 2008 seinen Beitrag im Rahmen von „FREISTADT – Die urbane Standard-Kolumne“. Vom alten Knacker ist nichts mehr übrig. Sein sich zurzeit im Zustand einer Riesenbaustelle befindliche Nachfolger wird Zentralbahnhof heißen. Oder Hauptbahnhof. Jedenfalls nicht mehr Süd- und Ostbahnhof. Vom Wiener Stadtplan ist er verschwunden, … Weiterlesen

Angelika Aliti – Erfüllung – vom Leben getragen

Kamel des Monats oder Als Pinguin das Eigene zum Weltentreiben hinzufügen. Die Lektüre von Angelika Alitis Bücher ist kein gemütlicher Spaziergang. Weder für Pinguine noch für Kamele. Und für Menschen schon gar nicht. Die Philosophin, Kulturschaffende, Theatermacherin und Autorin, sie schrieb beispielsweise „Die Wilde Frau“ oder „Das Maß aller Dinge“, offeriert keine Patentrezepte für ein … Weiterlesen

Unbekannte ArbeiterInnenliteratur

Erich Zwirner, 22.09.1928 – 17.04.2003 Erich Zwirner wurde in Mürzzuschlag geboren. Lebte in der eigens für das Stahlwerk “Schoeller – Bleckmann“ angelegten Arbeitersiedlung Hönigsberg. Arbeitete in diesem Stahlwerk in verschiedensten Bereichen, als Walzer, Oberbau- und Platzarbeiter, Kesselwärter und zum Schluss, bis zu seiner Pensionierung, als Umspannwärter. Beschrieb diese Bereiche und seine Arbeit in zahlreichen Prosatexten … Weiterlesen

REZENSIONEN

Rezensionen für Bücher und Hörbücher Eine Zusammenstellung, die sich dem Thema Rezensionen / Buchbesprechungen widmet und Ihnen hilft, für jedes Alter das richtige Buch bzw. Hörbuch zu finden. Letztlich kann die Liste allerdings nur eine kleine Auswahl aus der großen Zahl engagierter Projekte vorstellen. Stellvertretend für die vielen ungenannt bleibenden Sites sei hier auf die … Weiterlesen