Erzählungen vom Wandel der Arbeitswelten

Abhängig Beschäftigte erzählen ihre Lebensgeschichte

Hubert Schmiedbauer über seinen Arbeits- und Lebensweg

„Dieser Krieg ist noch lange nicht vorbei“, ist Hubert Schmiedbauers Fazit. In „Arbeit ist das halbe Leben …“ berichten 20 AutorInnen über Veränderungen ihrer Arbeitswelt und über ihr gewerkschaftliches und politisches Engagement.

Schmiedbauer, Schriftsetzer, Journalist, Gewerkschafter und Kommunist, kommt aus einer „polygraphischen Dynastie“ in Graz. Krieg nennt er sowohl die „Zerstampfung des Sozialsystems in Reformschritten“ als auch die “Zerstörung der Muttersprache“. In seiner Aufzeichnung „Sie haben ihre Muttersprache gelernt wie wenige andere …“. beschreibt seinen beruflichen und politischen Lebensweg. Zeitgleich kritisiert er die herrschenden Verhältnisse.

Der qualifizierte Schriftsetzer, dessen Arbeitsleben 1949 in Wien begann, ist den technisch/organisatorischen Änderungen seiner Branche ausgesetzt. Wie seine Kollegen auch, spürt er hautnah die sozialen und gewerkschaftspolitischen Auswirkungen sowie die veränderten Anforderungen an die erworbene Qualifikation.

Vom Handsatz, der Fähigkeit spiegelverkehrt zu lesen, beste Kenntnisse der Rechtschreibung und Grammatik, wurden viele nur mehr zum Bedienelement des Computers, zur Arbeitslosigkeit verurteilt oder zur völligen Neuorientierung in der beruflichen Laufbahn gezwungen. Die einmal so stolze Gruppe von hochqualifizierten gewerkschaftlich gut organisierten Facharbeitern spürte den Verlust ihrer Kampfkraft unmittelbar in den „ausgejäteten“ Kollektivverträgen und in menschlichen Tragödien.

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