Prostitution – Sexarbeit – Menschenhandel

Weltweit sind rund 2,5 Millionen Menschen von Menschenhandel betroffen. 80% davon sind Frauen. Mit Menschenhandel werden jährlich 27 Milliarden Euro verdient. Mehr als mit Drogen oder Waffen.

Sechs Hebel zur Bekämpfung von Sklaverei und Menschenhandel im 21. Jahrhundert

  • Wohlstand in der Welt steigern und gerecht verteilen – In den Hauptregionen des Menschenhandels müssen 50 bis 60 Prozent der Bevölkerung von 1 USD am Tag leben
  • Bildung als stärkste Waffe gegen Kinder(sex)arbeit einsetzen. Der durch mehr Bildung zu erwartende Gewinn übertrifft die dafür nötigen Investitionen um ein Vielfaches
  • Internationale, rechtsverbindliche Standards setzen und gemeinsam überwachen – Bestehende Vereinbarungen müssen, wo nötig, verschärft und rechtsverbindlich umgesetzt werden. Staatlich geduldete Korruption ist zu bekämpfen
  • Eine kritische Öffentlichkeit schaffen und mobilisieren – Aktionen wie der „Anti-Trafficking Day“ und Labels für „saubere“ Produkte können die Öffentlichkeit aufrütteln
  • Den Opfern von Prostitution, Versklavung und Kinderarbeit Ausstiegsmöglichkeiten und Therapien anbieten – Sozialarbeiter, Street Worker, Hotlines und Anlaufstationen bieten Opfern eine erste Zuflucht. Anschließend ist eine intensive medizinische und psychologische Betreuung nötig
  • Langfristige Perspektiven für Bedrohte und Opfer bieten – Ausbildungs- und Arbeitsplätze sowie Mikrokredite helfen bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft
  • Aus „Sklaverei und Menschenhandel im 21. Jahrhundert“ der Roland Berger Stiftung / Quelle: ILO, UN, UNICEF, US-Außenministerium, solwodi.

    Datenbanken / Literatur und Dokumente

    Datenbank der Kooperation Dritte Welt Archive. Unter den Schlagworten Menschenhandel, Frauenhandel und Prostitution finden sie einige hundert Verweise.

    In der Ariadne-Datenbank (Informations- und Dokumentationsstelle für Frauen-, feministische und Geschlechterforschung der Österreichischen Nationalbibliothek) finden sie unter den Schlagworten Menschenhandel, Frauenhandel und Prostitution eine ebenfalls eine Vielzahl Literaturhinweise.

    Deutsches Institut für Menschenrechte – Menschenrechtsabkommen: Informationen / Dokumente.

    dieStandard – eine Zusammenstelllung von Artikel zum Thema Prostitution.

    Pressemitteilung (09. Dezember 2008) anlässlich 60 Jahre Menschenrechte haben sich verschiedene SexarbeiterInnen und Beratungsstellen zu einer gemeinsamen Erklärung zusammengetan.

    Die Erklärung der Rechte von SexarbeiterInnen in Europa. Diese Erklärung wurde von 120 SexarbeiterInnen und 80 Verbündeten aus 30 Ländern auf der Europäischen Konferenz zu Sexarbeit, Menschenrechten, Arbeit und Migration, die vom 15. – 17. Oktober in Brüssel (Belgien) stattfand, entwickelt und verabschiedet.

    Zeitung Sexworkers News.

    Roland Berger Stiftung. Dokumentation „Sklaverei und Menschenhandel im 21. Jahrhundert“.

    Mary Kreutzer/Corinna Milborn, Ware Frau. Auf den Spuren moderner Sklaverei von Afrika nach Europa. 234 S., Euro 19,95, ecowin 2008. Rezension auf der Site Ceiberweiber.

    August Bebel – „Die Frau und der Sozialismus“ – 62. Auflage, Berlin/DDR, 1973, S. 207-242. Zwölftes Kapitel: Die Prostitution – eine notwendige soziale Institution der bürgerlichen Welt. Der Text kann via Internet herutergeladen werden.

    Frauenhandel – eine FIZ-Bildungsmappe für Schülerinnen und Schüler.

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    ÖSTERREICH

    Rotlicht statt Blaulicht. SexrbeiterInnen haben Lust auf Ihre Rechte – SexarbeiterInnen in Österreich sollen sich behördlich registrieren, sich einer wöchentlichen amtsärztlichen Untersuchung auf das „Freisein von Geschlechtskrankheiten“ unterziehen, verschiedene und zum Teil widersprüchliche Regelungen auf Bundes- und Landesebene beachten und Steuern zahlen. Diesen und weiteren Pflichten steht eine Rechtlosigkeit gegenüber, die Ausdruck der Doppelmoral gegenüber SexarbeiterInnen (mehrheitlich Frauen und mehrheitlich Migrantinnen) ist.

    LEFÖ: Beratungsstelle für lateinamerikanische MigrantInnen, Bildungszentrum, Gesundheitsprävention, Interventionsstelle für Betroffene von Frauenhandel

    SOPHIE-BildungsRaum für Prostituierte setzt sich für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sexarbeiterinnen ein.

    Die Beratungsstelle LENA in Linz bietet Beratung, Unterstützung und Begleitung für Menschen, die in der Prostitution arbeiten oder gearbeitet haben.

    Bundeskanzleramt: Frauen – Prostitution. PROSTITUTION IN ÖSTERREICH. Rechtslage, Auswirkungen, Empfehlungen. Maßnahmenkatalog für eine (arbeits- und sozial-)rechtliche Absicherung von Personen, die in der Prostitution arbeiten.

    maiz ist eine Organisation von und für Migrantinnen und entstand aus der Notwendigkeit von Veränderungen hinsichtlich der Lebens- und Arbeitssituation von Migrantinnen in Österreich und im Sinne einer Stärkung von politischer und kultureller Partizipation. Die Tätigkeit von maiz richtet sich im Allgemeinen an Migrantinnen, Flüchtlinge, Asylwerberinnen, sowie an Migrantinnen, die in der Sexarbeit tätig sind.

    Sexworker – Forum Österreich und Deutschland

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    DEUTSCHLAND

    Deutsches Prostitutionsgesetz

    Auswirkungen des prostitutionsgesetz, Untersuchung des BMFSFJ

    HYDRA ist die erste autonome Hurenorganisation in Deutschland, die 1980 von sozial engagierten Frauen aus unterschiedlichen Berufssparten ins Leben gerufen wurde.

    Seite der Gewerkschaft ver.di – Arbeitsplatz Prostitution.

    ECPAT Deutschland – Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder gegen sexuelle Ausbeutung – ist ein bundesweiter Zusammenschluss von 28 Institutionen und Gruppen.

    Der Verein SOLWODI hilft Frauen, die als Opfer von Menschenhändlern, Sextouristen und Heiratsvermittlern nach Deutschland gekommen sind.

    Gute Geschäfte. Rechtliches ABC der Prostitution

    Aktionsbündnis gegen Frauenhandel

    TERRE DES FEMMES setzt sich dafür ein, daß Frauen und Mädchen ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben führen können und unveränderliche Rechte genießen.

    Amnesty for Women betreut Migrantinnen, die sich hier in Deutschland in einer Zwangslage befinden oder zur Prostitution gezwungen werden.

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    SCHWEIZ

    Das FIZ ist eine Fachstelle zu Frauenmigration und Frauenhandel und eine Beratungsstelle für Frauen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa.

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    INTERNATIONAL

    International Committee on the Rights of Sex Workers in Europe (ICRSE). Das ICRSE setzt sich für die Akzeptanz der Sexarbeit und die Bürgerrechte der Sexarbeiterinnen ein.

    TAMPEP is an international networking and intervention project operating in 25 countries in Europe which aims to act as an observatory in relation to the dynamics of migrant prostitution across Europe.

    KARO hat es sich zur Aufgabe gemacht, gegen Zwangsprostitution, sexuelle Ausbeutung von Kindern, gegen Frauen- und Kinderhandel und für Gesundheitsvorsorge einzutreten. Streetwork – grenzüberschreitende Sozialarbeit: Tschechien/Deutschland

    TERRE DES HOMMES – Sexuelle Ausbeutung von Kindern.

    Mouvement du Nid-France

    Prostitution Research & Education

    Strada – Information, Kurse, Öffentlichkeitsarbeit, SOS-Hotline für zur prostitution gezwungene Frauen. In Tschechisch und Englisch. Prag.

    Siehe auch den Beitrag „Dirnenlieder“ und „Hurentaxi – vom Leben der Callgirls. Ein Tagebuch von Martin Auer – Hörbuch-Präsentation“ im „Duftenden Doppelpunkt“

    8 Gedanken zu „Prostitution – Sexarbeit – Menschenhandel“

    1. Sexhandel und Zwangsprostitution sind vor allem in Südostasien ein großes Problem. Menschenhandel gilt als der am schnellsten wachsende Verbrechenszweig weltweit. 1,36 Millionen Menschen in Asien und der pazifischen Region werden durch Zwangsarbeit – hauptsächlich in der Sexindustrie – ausgebeutet. Schätzungen nach sind mehr als die Hälfte davon Kinder. Wir unterstützen ein christlich orientiertes Selbsthilfeprojekt im thailändischen Phuket, das betroffenen Frauen und Mädchen die Möglichkeit zum Ausstieg bietet. Hier ein Kurzfilm über die Arbeit unter http://www.youtube.com/watch?v=cjrSyKp8ka8

    2. Ein wirklich zutiefst berührender und zum Nachdenken anregender kleiner Film.
      Danke für den Hinweis.

      Georg Schober

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