Zum Tod von Yvette Z‘Graggen

Ausserhalb der Schweiz praktisch unbemerkt, ist die vielleicht wichtigste Schriftstellerin der französischsprachigen Schweiz, die Genferin Yvette Z’Graggen, am 16. April im Alter von 92 Jahren verstorben.

Ohne sich die Mühe zu geben, sich selbst dabei als besonders sympathisch erscheinen zu lassen, schildert sie ein etwas verwöhntes, junges Mädchen, das seine ersten literarischen Arbeiten verfasst, das einige flüchtige Liebschaften erlebt und aus dem ungeliebten Landdienst davon läuft, das aber trotz ihrer Arbeit beim Roten Kreuz und trotz des Urlaubs in Brissago, in dessen einstigem Grand Hotel jüdische Frauen untergebracht sind, zu dem erschütternden Schluss kommt, dass es von der systematischen Abweisung der jüdischen Flüchtlinge nichts, aber auch gar nichts mitbekommen hat.

Als Leser erleben wir dabei den zuweilen schmerzlichen Prozess des Sich-Erinnerns und des Be-Schreibens mit, wobei die persönlich-subjektive Perspektive des Mädchens Yvette durch die zeitlich korrespondierenden Artikel der von ihr abonnierten Tageszeitung „La Suisse“, in der die Behandlung der Flüchtlinge praktisch nicht erwähnt wird, und durch Ergebnisse der neueren historischen Forschung jeweils ergänzt wird.

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20 Jahre Ariadne

„Wir müssen die reiche, einheimische Literatur und die Fülle von Schriften aus dem Ausland, die die mächtig anwachsende Bewegung erzeugt, sammeln, damit es der Gegenwart und Zukunft diene.“
(Marie Lischnewska, 1896)

Seit 20 Jahren sammelt, dokumentiert und digitalisiert Ariadne innerhalb der Österreichischen Nationalbibliothek frauenspezifische, geschlechtertheoretische und feministische Literatur.

Angesiedelt an einem Ort des Gedächtnisses, wird die Sichtbarmachung der weiblichen Seite des aktuellen und historischen Bestandes der Österreichischen Nationalbibliothek seit 1992 mit eigenen Projekten verfolgt. Ein besonderes Anliegen ist Ariadne die Verbreitung des Wissens über die Frauenbewegungen und ihrer Protagonistinnen.
Heute bietet die Österreichische Nationalbibliothek mit Ariadne die größte österreichische Servicestelle für frauenspezifische Information und Dokumentation, sie errang damit internationale Aufmerksamkeit und Präsenz und ist aus dem Diskurs der österreichischen und internationalen Frauen- und Geschlechterforschung nicht mehr wegzudenken.

Dies alles gilt es zu feiern …

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ARIADNE

Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte

Die aktuelle Ausgabe der Ariadne : Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte der Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel setzt sich mit dem Thema „Gedenken und Erinnern : Perspektiven der Aufarbeitung des Nationalsozialismus“ (Nr. 59) auseinander.

Die Vorstellung einer homogenen Kategorie ›Frau‹, der vorschnell das Etikett des Unpolitischen angeheftet wurde, verstellte lange Zeit den Blick auf die komplexe Verstrickung und Mittäterinnenschaft von Frauen in die Verbrechen des Nationalsozialismus. Sie behinderte aber auch lange eine angemessene Würdigung der weiblichen Opfer der nationalsozialistischen Politik.

Folgende Beiträge finden Sie in „Gedenken und Erinnern. Perspektiven der Aufarbeitung des Nationalsozialismus“

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Clara Viebig

„Clara Viebig – Ein langes Leben für die Literatur“ Die Herausgeber Christel Aretz und Peter Kämmereit stellen ihre Dokumentation vor, die druckfrisch auf der Frankfurter Buchmesse 2010 vom Rhein-Mosel-Verlag, Zell, präsentiert wurde und sprechen über ihre Arbeit verbunden mit einer Lesung und anschließendem Gedankenaustausch. Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Clara-Viebig-Gesellschaft und Clara-Viebig-Pavillon e.V. Bad Bertrich. … Weiterlesen

Lise Meitner Literaturpreis 2009

Teilnahmeberechtigt sind Deutsch schreibende Frauen mit unveröffentlichten, höchstens dreißigseitigen Prosatexten (experimentelles einschließlich). Pro Autorin dürfen bis zu drei Texte eingereicht werden. Erwartet werden Texte zum Thema Technik und Geschlecht. Einsendeschluss: 9. September 2009 Nähere Infos: Lise Meitner Literaturpreis

Zu Fuß nach Tibet

Lesung mit Holde Naumann aus dem Buch von Alexandra David-Néel, 1868–1969, umrahmt mit tibetischer Musik von und mit Tsewang Gyatso und einer Fotoausstellung mit Tibet-Impressionen von Renate Horak. Erster Teil des Abends Biografie über das mehr als 100 Jahre umfassende abenteuerliche Leben von Alexandra David-Néel als Opernsängerin, Feministin, Schriftstellerin, Journalistin, Orientalistin, Buddhistin, Forschungs- und Entdeckungsreisende. … Weiterlesen

Elfriede Jelinek-Forschungszentrum

Das Elfriede Jelinek-Forschungszentrum dokumentiert Elfriede Jelineks Arbeiten und deren Rezeption, arbeitet laufend an einem Gesamtwerkverzeichnis, das auch alle Aufführungen, Übersetzungen, Bearbeitungen und die Forschungsliteratur beinhaltet. Es baut ein umfassendes Archiv sowie eine international vernetzte Informationsstelle zur Autorin auf. Es erarbeitet Forschungsprojekte, organisiert Symposien und Veranstaltungen, gibt Publikationen heraus und bietet Service-Leistungen für WissenschaftlerInnen, Studierende, SchülerInnen, … Weiterlesen

Reporter ohne Grenzen zum Internationalen Frauentag

Mehr Schutz für Journalistinnen und Bloggerinnen Zum Internationalen Frauentag am 8. März würdigt Reporter ohne Grenzen (ROG) den großen Mut vieler Journalistinnen und Internetdissidentinnen: Viele von ihnen riskieren ihr Leben oder setzen sich Repressionen aus, um unabhängig zu berichten. ROG fordert einen besseren Schutz dieser Frauen. Reporter ohne Grenzen ROG zum Internationalen Frauentag: Mehr Schutz … Weiterlesen