Buchkultur im Exil

Das NS-Regime hat in der deutschsprachigen Buchkultur einen zerstörerischen Kahlschlag betrieben. Unzählige rassistisch oder politisch Verfolgte aus der Buchbranche waren zur Flucht gezwungen und bauten sich eine professionelle Existenz in Südamerika oder Palästina, London oder New York auf. Viele konnten sich im Gastland etablieren und manche, wie Martin Flinker, H. P. Kraus oder George Weidenfeld, spielten als Buchhändler, Antiquar oder Verleger nach 1945 eine international bedeutende Rolle in der Welt des Buches.

Mit der Publikation „Verleger, Buchhändler und Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933“ setzt Prof. Ernst Fischer den aus Deutschland und Österreich vertriebenen VerlegerInnen, BuchhändlerInnen und Antiquare/Antiquarinnen ein Denkmal.

Ernst Fischer – Verleger, Buchhändler und Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch. Elbingen: Verband Deutscher Antiquare, 2011. 432 S.; geb.; m. Abb.; € 68,-.

Rezension

Eine Rezension des Buches von Prof. Murray Hall auf der Site des Literaturhauses Wien.

Buchpräsentation

Prof. Ernst Fischer präsentiert im Literaturhaus die über 800 Lebenswege und Fluchtgeschichten aus dem 2011 erschienen biographischen Handbuch.

Begrüßung: Eberhard Köstler, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Antiquare e.V.
Veranstaltung in Kooperation mit der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich.

Wann: Dienstag, 22. März 2011 um 19 Uhr
Wo: Literaturhaus Wien, Seidengasse 13, 1070 Wien

Ausstellung

Das Literaturhaus Wien zeigt bis 22. April 2011 Bücher, Verlagsprospekte, Lebensdokumente, Fotos und Korrespondenzen aus der Sammlung Ernst Fischer und aus eigenen Beständen.

Bücherverbrennung – Exilliteratur

Siehe auch die Zusamenstellung „Bücherverbrennung – Exilliteratur“ in Petra Öllingers Wohnpage. Sie finden dort eine Reihe von weiterführenden Links und Hinweisen auf mehr als 180 AutorInnen.

„Wenn es Goebbels gelingt, unsere Namen von den deutschen Tafeln zu löschen, sind wir tot. Gespenster in der Diaspora, in der wasserarmen Provinz. Schon die nächste Generation wird nichts mehr von uns wissen.“

René Schickele, Tagebuch-Eintrag vom 11. Dezember 1933 (während des Exils in Frankreich).

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