RAPHAEL VOGT – DIE TIEFE DES BECKENS – Teil 2

Textdiskussion im Duftenden Doppelpunkt „Die Tiefe des Beckens“ wird vierzehntägig, in zehn Teilen, jeweils am Mittwoch hier im Blog erscheinen. Wie tief ist ein Becken, … ab wann trägt das Eis? Und: Was bin ich bereit zu riskieren? – Ein Bademeister wirft Blicke in die Tiefe und weit über den Beckenrand … hinaus.“ Wir wünschen … Weiterlesen

RAPHAEL VOGT – DIE TIEFE DES BECKENS

Textdiskussion im Duftenden Doppelpunkt Raphael Vogt, einer der Teilnehmer des von uns 2006/2007 ausgeschriebenen Literaturpreises „Der Duft des Doppelpunktes“ zum Thema Literatur der Arbeitswelt, legt mit „Die Tiefe des Beckens – Fragmente einer Novelle“ die „Bruchstücke“ einer umfangreicheren literarischen Arbeit vor. „Die Tiefe des Beckens“ wird vierzehntägig, in zehn Teilen, jeweils am Mittwoch hier im … Weiterlesen

Alexander Peers und Erwin J. Uhrmanns Atem der Ostee

„Beobachten besteht vor allem darin, wahrzunehmen, was man eben nicht zu sehen erwartet.“ „Dieses Zitat aus dem Buch Ostseeatem von Alexander Peer und Erwin Uhrmann steht stellvertretend für die Atmosphäre der literarischen Texte. Sich selbst neu erfahren ist der Charakter jeder Reise, jeder Begegnung. Die Ostsee verankert den geographischen Raum der Erzählungen. Vilnius, Riga und … Weiterlesen

Sagen und Erzählforschung

433 Sagen der Gegenwart / 15865 Traditionelle Sagen / 1339 Märchen / 2500 Dokumentationen Sagen.at ist die größte deutschsprachige Sagensammlung im Internet mit derzeit über 18.000 Texten. Digitalisiert werden Literatur der Erzählforschung seit dem 19. Jahrhundert sowie allgemeine Texte zur Europäischen Ethnologie (Volkskunde). Siehe auch den Beitrag „Frauensagen“

Begegnung in Reichenberg

Grandpa meets Dr. K.

88 Jahre nach seinem Ableben von seiner Enkeltochter geschrieben.

© Margarete Steger

Am Jeschken bei Reichenberg

Der Berg hatte einen Wolkenkragen angelegt. Zwei Maenner gingen den Weg zum Gipfel, in Richtung Jeschkenbaude. Feuchter Schotter knirschte und quietschte. Der moosige Duft floss in Nase und Mund. Die Nadelbaeume dufteten wie sie nur im Oktober duften, wenn alle Oberflaechen feucht und nass sind. Zwei geroetete Nasen tropften. Herrentaschentuecher fingen Herrennasentropfen. Ließ der eine Herr seine Nasentrompete geraeuschvoll ertoenen, so versuchte der andere dezent und leise die herbstlich rot gefaerbte Gesichtsoeffnung einzusetzen.
Es fielen nur wenige Worte.
„Bleiben Sie doch besser knapp hinter mir, Herr Doktor!“ Weil es in Reichenberg geschah, wurde geogt. Max sagte zu Dr. K.: „Bleiben Sie og besser knapp hinter mir, Herr Doktor.“ Aus dem doch wurde das og.
Der Angesprochene schmunzelte insgeheim ueber die Sprache der Grenzbewohner hier im Norden Boehmens.
„Herr Oberbuchhalter, Sie kennen den Berg doch genau?“
Max wehrte sich gegen die Anrede, die auf seinen Beruf hin deutete. „Verehrter Herr Doktor! Darf ich Sie bitten, mich bei meinem Namen zu rufen. Mein Name ist …“, er blieb stehen und drehte sich um.
Dr. K. hatte nicht alles verstanden. Die dumpfe Herbstluft hatte die Haelfte verschluckt.
„Gut, ich werde Sie nicht mehr Herr Oberbuchhalter nennen, obwohl Sie einer sind, oder etwa nicht? Nun sagen Sie mir Ihren Namen. Wenn ich bitten darf, Ihren richtigen. Bitte sagen Sie nicht ‚Man nennt mich’. Wie man Sie nennt, das habe ich ja schon gehoert.“
Max schluckte und sagte: „Gehen wir doch weiter. Ich werde neben Ihnen gehen. Der Weg ist hier breit genug. Sie koennen mich so auch besser verstehen.“

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Wo ist die deutsprachige Lyrik des neuen Jahrhunderts?

Diese Frage stellt sich Franz Krämer in seinem neuesten Beitrag, stellt interessante Bezüge zu LiedermacherInnen, Cafes und Kaufhäusern her – und macht so neugierig auf das angeblich verstaubte Thema Lyrik. Es wird oft bedauert, daß es kaum mehr Lyriker von Rang gibt, daß die Lyrik keinen Markt mehr besitzt, daß es beinahe unmöglich ist für … Weiterlesen

Weihnachtsfrieden… – Peter Hofberger

Eine satirische Betrachtung des Heiligen Abends Da draußen vom Walde, da komm’ ich her Und muss euch sagen, es weihnachtet sehr. All überall, auf den Tannenspitzen Seh ich elektrische Lichtlein blitzen. Der Papa schmeißt auch schon die Nerven weg Siebentausend Autos, man kommt nicht vom Fleck. Bald ist es soweit, er zetert und flucht Dieweil … Weiterlesen

Die Haende des Grossvaters

Erzaehlung aus dem Erzgebirge Von Margarete Steger Das Dorf hatte unter dem Krieg gelitten. Das Schlimmste war wohl, dass so viele Vaeter, Soehne und Brueder nicht mehr nach Hause kamen. Sie blieben im Felde. Marianne dachte damals, dass alle Kriege auf Kornfeldern stattfinden. Die Namen der vielen Gefallenen hatten keinen Platz mehr am Kriegerdenkmal. Man … Weiterlesen