Die Kinder vom Maison d’Izieu

Die Fotoausstellung zeigt die Kinder und ErzieherInnen in der Zeit ihres Aufenthaltes in Izieu, Frankreich, von Mai 1943 bis kurz vor ihrer Deportation und Ermordung im April 1944. Mit der Ausstellung soll aller Opfer des Holocaust gedacht werden, insbesondere jedoch der Kinder. Sie steht allen BesucherInnen bei freiem Eintritt offen. Konzipiert und kuratiert von der Gedenkstätte Maison d´Izieu (Frankreich).

Die Ausstellung in Wien:
28. 01. – 18. 02. Berufsschule f. Industrie, Finanzen und Transport, 1120, Längenfeldg. 13-15
22. 02. – 15. 03. Berufsschule f. Verwaltungsberufe, 1050, Castellig. 9
18. 03. – 09. 04. Berufsschule für Gartenbau und Floristik, 1220, Donizettiweg 31

Sie wird anschließend in Berufsschulen im Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Tirol und Vorarlberg gezeigt.

Nähere Infos finden Sie auf der Seite „Termine“ von Milli Segal.

Sie sind eingeladen, gemeinsam mit Milli Segal und der Kultur- und Wissenschaftsinitiative „Der Duft des Doppelpunktes“ die Ausstellung am Mittwoch, 10. Februar, um 17.30 Uhr zu besuchen. Genauere Hinweise finden Sie im Beitrag „Einladung zum Besuch der Fotoaustellung ‚Die Kinder vom Maison d’Izieu'“.

Ein Katalog und Arbeitsblätter für den Unterricht sind vorgesehen, in dem auf die Geschichte der sieben österreichischen Kinder, die im Maison d’Izieu lebten, besonders eingegangen wird.

Die Geschichte des Hauses und die Geschichte Frankreichs in der Zeit der Shoah werden dort ebenfalls thematisiert. ZeitzeugInnen werden berichten und es wird die Filmdokumentation „La Mémoire des enfants“ von Hannes Gellner und den Film „Die Hetzjagd“ mit Franka Potente als Beate Klarsfeld zu sehen sein. Die Zusammenarbeit mit den Schulen wird durch die Kooperation mit erinnern.at gewährleistet.

Weitere Informationen zu den Ausstellungsorten und Terminen in den Bundesländern, Filmvorführungen und Bildmaterial: Agentur Milli Segal, Tel.: 01 9687266, Email: milli.segal@chello.at

Der Ausstellungskatalog kann als pdf-Format kostenlos heruntergeladen werden.

Das Kinderheim Maison d’Izieu

Izieu ist ein kleiner, idyllischer Ort am Fuße der französischen Alpen zwischen Lyon und Grenoble.
1943, auf dem Höhepunkt der Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in Frankreich, beschließt Sabine Zlatin, möglichst viele jüdische Kinder aus den französischen Sammel- und Internierungslagern vor den Nationalsozialisten in Sicherheit zu bringen. Izieu bietet sich hinsichtlich der geografischen Lage gut an, der Krieg scheint weit weg zu sein. Zwischen Mai 1943 und April 1944 leben etwa 120 Kinder mit dem Wissen und der Unterstützung einer Reihe von Einzelpersonen und Familien aus der Umgebung im Kinderheim. Einige der Kinder können in die nahe Schweiz gebracht werden, andere werden von der einheimischen Bevölkerung versteckt und geschützt.

Coverfoto Kinder vom maison d'Izieu
Coverfoto Kinder vom maison d'Izieu

Im April 1944 wohnen 44 Kinder mit ihren Erzieherinnen und Erziehern im Ferienheim. Durch Verrat wird der Gestapo (Geheime Staatspolizei) das Versteck bekannt gemacht. Am Morgen des 6. April werden auf Befehl von Klaus Barbie, dem Leiter der Lyoner Gestapo, alle Kinder mit ihren BetreuerInen deportiert. Die Kinder und fünf Erwachsene werden ermordet. Vier Mädchen und drei Buben waren aus Österreich.

Reinhard Mey: Die Kinder von Izieu

Im Anschluss an den Prozess von Klaus Barbie (1987) bildet sich die Vereinigung „Musée mémorial des enfants d’Izieu“. 1990 erwirbt sie das unter dem Namen „Maison d’Izieu“ bekannte Kinderheim. Am 24. April 1994 weiht der damalige Staatspräsident François Mitterrand die Gedenkstätte „Musée mémorial des enfants d’Izieu“ ein.

Dieses Haus wird ein Ort des Lebens sein, eine Art Herausforderung an die schrecklichen Ereignisse, die sich hier abgespielt haben. Es wird Schulklassen und Gruppen Platz bieten, die hier zum Arbeiten, zur Auseinandersetzung mit der Geschichte und zur Begegnung zusammenkommen. Es werden Kinder und Jugendliche verschiedener Herkunft, Bildung und Religionszugehörigkeit sein.“ (Auszug aus der Rede des Staatspräsidenten vom 24. April 1994)

3 Gedanken zu „Die Kinder vom Maison d’Izieu“

  1. Die Aussstellung läuft jetzt im Juni 2011 in der Berufsschule Mollardgasse in Wien. Liebe Lehrerinnen und Professorinnen, liebe SchülerInnen , besucht diese Ausstellung noch im Juni, es ist dies die letzte Gelegenheit in Österreich !

  2. „Wiener Zeitung“ – Extra Lexikon: Die verlorenen Kinder von Izieu. Ein Artikel von Ingeborg Waldinger http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3946&Alias=wzo&cob=463356

    dieStandard vom 19.01.2010: Die Kinder von Maison d’Izieu
    http://diestandard.at/1262209455249/Wanderausstellung-Die-Kinder-von-Maison-dIzieu

    derStandard vom 27.01.10: Beate Klarsfeld: „NS-Verbrechern bis zuletzt ein Angstgefühl geben“ http://derstandard.at/1263706138283/Beate-Klarsfeld-NS-Verbrechern-bis-zuletzt-ein-Angstgefuehl-geben

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