Der Muttertag mit seinen allein in Österreich acht Millionen verkauften Rosen ist eine gute Gelegenheit, sich ein wenig mit der Geschichte der Rose zu beschäftigen. Einige Anregungen dazu bietet die „Kleine Kulturgeschichte der Rose“ von Georg Schober.
Südwind hat anlässlich des Muttertags Hintergrundinfomaterial, eine Aktionszeitung und eine Postkarte an Holland Blumenmark herausgebracht. Die Materialien sind kostenlos zu bestellen bei: Fairkauf
Je mehr Sie neben Qualität und Preis auch faire Arbeitsbedingungen in Ihre Kaufentscheidung einfließen lassen, desto eher werden Sie mit Blumen ungetrübte Freude schenken können.
Zwei Millionen der am Muttertag in Österreich verschenkten Rosen kommen aus Kenia.
Für viele der rund 200 000 Menschen in Afrika und Lateinamerika – zwei Drittel von ihnen Frauen – bedeutet eine Beschäftigung in der Blumenindustrie oft die einzige Chance auf ein geregeltes Einkommen. Allzu häufig sind damit aber miserable Arbeits- und Lebensbedingungen verbunden. Während wir uns in Europa am Duft von Blumen erfreuen, machen Blumen auf den Plantagen in Ländern wie Kenia oder Kolumbien viele ArbeiterInnen krank. Manche der eingesetzten Insektizide, Fungizide, Herbizide oder Bodenschutzmittel sind in der EU oder den USA auf Grund ihrer hohen Giftigkeit verboten. Schutzmaßnahmen bei der Anwendung der Pestizide werden häufig nicht oder nur unzureichend eingehalten. Die Folgen sind gesundheitliche Schäden – von Kopfschmerzen und Atembeschwerden bis hin zu Nervenleiden, Fehlgeburten, embryonale Missbildungen, Organschädigungen und Krebs.
Den ArbeiterInnen fehlt es nicht nur an Schutz, was ihre Gesundheit und Sicherheit betrifft, auch die sonstigen Arbeitsbedingungen sind oft katastrophal. Viele der BlumenarbeiterInnen verfügen über keine geregelten Anstellungen oder schriftliche Arbeitsverträge. Sie kennen ihre Rechte nicht ausreichend, um sie effektiv einzufordern. Auf vielen Farmen werden ArbeiterInnen, die erkranken oder versuchen sich gewerkschaftlich zu organisieren, einfach unter dem nächstbesten Vorwand entlassen. Viele schuften bis zu 14 Stunden am Tag für Niedrigstlöhne. Überstunden werden oft nicht bezahlt.
Gerade Frauen sind aufgrund ihres Geschlechts auch noch zusätzlichen Verletzungen ihrer Rechte ausgesetzt. Sexuelle Belästigung durch Vorgesetzte gehört ebenso zum Alltag vieler Blumenarbeiterinnen wie fehlender Mutterschutz oder Kündigung im Falle einer Schwangerschaft
Die ÖsterreicherInnen geben im Jahr rund 45 Millionen Euro für Schnittblumen aus. Sie liegen damit im europäischen Spitzenfeld. Gerade zum Muttertag, heuer am 11. Mai, bietet sich eine gute Möglichkeit beim Blumenkauf darauf zu achten, mit welchen Blumen man Freude schenken will. Denn Blumen ist nicht gleich Blume. Warum? Lesen Sie weiter.
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Es gibt mittlerweile aber auch andere Siegel, auf die man beim Blumenkauf achten kann. Einen umfassenden Schutz der Rechte von BlumenarbeiterInnen wie existenzsichernde Löhne, das Recht, sich zu organisieren oder das Verbot von Kinderarbeit garantieren momentan die Gütesiegel Flower Label Program (FLP) und Fairtrade. Aber auch dort, wo noch keine dieser zertifizierten Blumen erhältlich sind, lohnt es sich nachzufragen und Druck zu machen. Südwind verteilt ab Mai Postkarten, mit denen man faire Blumen bei Holland Blumenmark, dem zweitgrößten Blumenhändler Europas, fordern kann.
FLP –zertifizierten Blumen (Österreich)
Fairtrade – zertifizierten Blumen (Österreich)
Fian Deutschland: Die Blumenkampagne – Menschenrechte für Blumenarbeiterinnen