Erster Weltkrieg – Literaturquiz 4

Diesmal haben besonders viele Verlage unser Literaturquiz großzügig gefördert und Literatur zur Verfügung gestellt, sodass wir unter jenen, die unsere vorerst letzte Rätselnuss knacken, zahlreiche Buchpreise verlosen können.

DAS LITERATURQUIZ
DIE QUIZFRAGEN
DIE BUCHPREISE

ANTWORTEN bitte bis zum 24. Dezember 2014 um 12:00 Uhr per Mail oder direkt via Kontaktseite des „Duftenden Doppelpunktes“. Am Abend desselben Tages werden die Rätselfragen aufgelöst und die GewinnerInnen der Buchpreise bekanntgegeben.

DAS LITERATURQUIZ

1947 verschlägt es die Autorin, aus dem amerikanischen Exil kommend, der Liebe wegen nach Wien. Die Stadt an der Donau wird für über 30 Jahre zu ihrem Lebensmittelpunkt. Ihre erste Wahl scheint die Bundeshauptstadt nicht gewesen zu sein. So ist von ihr die Bemerkung überliefert, sie wäre vielleicht sogar lieber zu den Hottentotten gegangen als nach Wien.

1897 in eine lothringische jüdische Kaufmannsfamilie hineingeboren, erhält sie den Vornamen Hertha und wächst zweisprachig auf.
Mit siebzehn Jahren meldet sie sich als freiwillige Rotkreuzhelferin und erlebt so unmittelbar die Schrecken des Krieges: „Ich war damals noch ein Kind; aber ich stand schon an Sterbebetten französischer und deutscher Soldaten, oft auch noch halbe Kinder, kaum älter als ich.“

Ihre damaligen Tagebuchaufzeichnungen bilden die Grundlage für den 1930 unter ihrem Künstlerinnennamen veröffentlichten Antikriegsroman.

„Zum ersten Mal wurde hier in der deutschen Literatur die aller Kontrolle entgleitende Gewalt eines Krieges aus weiblicher Sicht dargestellt – von den Erfahrungen und Empfindungen einer freiwilligen Helferin und dann Krankenschwester des Roten Kreuzes her, die auf dem Bahnhof Metz die Züge mit anfangs begeisterungstrunkenen jungen Soldaten an die nahe Westfront rollen sah und in den zurückkommenden Lazarettzügen den Anblick entstellter menschlicher Körper aushalten musste.“

Ihr pazifistischer Debutroman erreicht innerhalb kurzer Zeit eine Auflage von über 130.000 Exemplaren, wird in zahlreiche Sprachen übersetzt und landet 1933 als Schmutz- und Schundliteratur auf dem Scheiterhaufen der nationalsozialistischen Bücherverbrennung. Ihr literarisches Schaffen bleibt im Deutschen Reich bis 1945 verboten.

Als in der Zeitung „Völkischer Beobachter“ ein Hetzartikel gegen das Buch und seine Autorin veröffentlicht wird und das Leben als Jüdin in Deutschland immer schwieriger wird, entschließt sie sich zur Flucht und reist in die Schweiz. Von dort führt sie ihr Weg nach Frankreich und 1934 nach Österreich. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht gelingt ihr Anfang April 1938, diesmal mit falschen Papieren, zum zweiten Mal die Flucht nach Frankreich.

Über diese Zeit schreibt Sie später: „Ich hatte Angst vor dieser braunen Pestwelle, vor diesem Unterweltabschaum, der plötzlich das Straßenbild beherrschte. Ich hatte Angst; aber nachts saß ich dann doch an irgend einem Tisch und schrieb. Man durfte doch nicht schweigen. Man mußte doch zeigen, wer die hier waren. Alle moralischen, alle menschlichen Kräfte der Welt mußten sich vereinen gegen den Antimensch. Jede Stimme, auch die kleinste, mußte mit einstimmen in den Ruf zum Großen Sammeln: ‚Ja!’“ (aus ihrem Essay “Nein und Ja”).

1940 wird sie in Frankreich im Camp de Gurs interniert. Sie entkommt mit gefälschten Entlassungspapieren und gelangt mit einem „Emergency Visum“ – vermittelt durch den Schriftsteller Hermann Kesten – über Spanien und Portugal in die USA.

Über ihre Gefühle nach der Ankunft in den USA schreibt sie in „Erinnerungen“: „Hier durften wir endlich aufatmen. Niemand würde in aller Herrgottsfrüh an die Türe hämmern, um irgendwelche Auskünfte zu fordern, eine Hausdurchsuchung vorzunehmen oder eine Verhaftung. Hier war uns die Freiheit.“

Sie arbeitet unter anderem für das „Free World Magazine“, eine von ExilantInnen und US-AmerikanerInnen gegründete Zeitung, die für eine demokratische Neuordnung Europas eintritt. Ihre Erfahrungen mit Flucht und Exil verarbeitet sie in den Romanen „Reisen Sie ab, Mademoiselle!“ und „Ein Fenster zum East River“.

Trotz der jahrelangen aufreibenden Flucht scheint sich die Autorin eine grundsätzlich positive Einstellung bewahrt zu haben: „Torberg hat einmal gesagt, es waren zwölf verlorene Jahre. Für mich waren es zwölf gewonnene Jahre. (…) Ich habe das Beste daraus gemacht, habe mich nicht unterkriegen lassen. In Amerika hab‘ ich bescheiden gelebt, bei einer Zeitung gearbeitet. Ich hab‘ da alles gemacht. Sachen, die ich noch nie gemacht hatte in meinem Leben. Alles war neu für mich, und ich hab‘ mich wohl gefühlt.“

Sie lernt ihren späteren Ehemann, den österreichischen Politiker, Gründer des Schutzbundes und Spanienkämpfer Julius Deutsch kennen, und kehrt ihm zuliebe 1947 nach Wien zurück.

Neben ihrem berühmten Roman über den Ersten Weltkrieg veröffenticht sie im Laufe der Jahre weitere fünf Romane, vier Kinderbücher und eine Reihe von Novellen und Essays. Nach 1945 publiziert sie nur mehr wenig, beschäftigt sich mit der Überarbeitung ihrer Werke und unterstützt ihren Mann bei der Niederschrift seiner Lebenserinnerungen. Nach dessen Tod wird sie zu seiner Nachlassverwalterin und bemüht sich um die Bewahrung seines Andenkens.

Sie stirbt am 7. November 1980 und wird – von der Öffentlichkeit weitgehend vergessen – am Grinzinger Friedhof an der Seite ihres 1968 verstorbenen Mannes beigesetzt.

DIE QUIZFRAGEN

  • Unter welchem Pseudonym wurde die Autorin bekannt?
  • Wie lautet der Titel ihres Antikriegsromans?
  • Nennen Sie den Titel eines ihrer Kinderbücher.
  • Wie heißt die Autobiografie ihre Mannes Julius Deutsch?

DIE BUCHPREISE

Manja Präkels und Markus Liske (Hrsg.): Erich Mühsam. Das seid ihr Hunde wert! Ein Lesebuch. Verbrecher Verlag, Broschur, 352 Seiten, € 16,00.

ERICH MÜHSAM DAS SEID IHR HUNDE WERT „Es ist nicht möglich, Leben und Werk Erich Mühsams zu trennen. Er war Bohemien, Dichter, Anarchist, Humorist, politischer Publizist, Dramatiker, bisexueller Erotomane, Revolutionär, selbst in größter Not unbeirrbarer Menschenfreund und schließlich eines der ersten prominenten Opfer der Nazis. 1933 wurde er noch in der Nacht des Reichstagsbrandes verhaftet und nach monatelanger Folter im KZ Oranienburg ermordet.

Aufgabe dieses Lesebuchs soll es sein, Mühsams lebenslangen Kampf ‚für Gerechtigkeit und Kultur‘ mit Texten aus seinem reichhaltigen Werk nachzuerzählen, die bis heute nichts an ihrer politischen Aktualität verloren haben. Neben einigen Mühsam-Klassikern enthält diese Sammlung auch bislang unveröffentlichte Gedichte, Auszüge aus längeren Werken, ausgewählte Briefe und die Beschreibung seiner letzten Tage aus der Feder seiner Frau Zenzl.“ Via Verbrecher Verlag

Henke-Bockschatz, Gerhard: Der Erste Weltkrieg. Eine kurze Geschichte. Reclam Verlag, 300 Seiten 6 Ktn., geb. mit Schutzumschlag, € 22,95.

Gerhard Henke-Bockschatz Der Erste Weltkrieg „Der Erste Weltkrieg ist als die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet worden, als der fatale Großkonflikt, mit dem das „katastrophale“ kurze Jahrhundert vom Ende des bürgerlichen Zeitalters bis zum Ende des Kalten Krieges begann. Der Frankfurter Historiker Gerhard Henke-Bockschatz unternimmt einen konzisen, abgewogenen Überblick, der nüchtern nachzeichnet, wie in Deutschland – vergleichbar mit allen anderen großen, am Krieg beteiligten europäischen Nationen – die Überzeugung die Oberhand gewann, ein auf Machtvergrößerung zielender Krieg sei nicht nur führbar, sondern sogar zu gewinnen, und wie diese grassierende Kriegsbegeisterung geradewegs und notwendigerweise in die Erstarrung des Stellungskriegs führte. Eine chronologische Darstellung der Ereignisgeschichte bis zur Novemberrevolution und zum Versailler Vertrag wird durch die Erörterung der wichtigsten strukturellen Aspekte – Innen- und Außenpolitik, Sozialgeschichte einer Gesellschaft im Krieg, Kriegswirtschaft, Geist und Kultur des Krieges – ergänzt.“ Via Reclam Verlag

Christoph Poschenrieder: Das Sandkorn. Diogenes Verlag, detebe 24325, 416 Seiten, € 13,30.

Christoph Poschenrieder Das Sandkorn „Ein Mann streut Sand aus Süditalien auf den Straßen von Berlin aus. In Zeiten des Kriegs ist solch ein Verhalten nicht nur seltsam, sondern verdächtig. Der Kommissar, der den kuriosen Fall übernimmt, stößt unter dem Sand auf eine Geschichte von Liebe und Tabu zwischen zwei Männern und einer Frau. Ein Zeitbild von 1914, aus drei ungewöhnlichen Perspektiven.

Es sind die letzten Tage des Kaiserreichs, an der Schwelle zum Ersten Weltkrieg. Jacob Tolmeyn, Kunsthistoriker aus Berlin, befürchtet, wegen seiner Homosexualität erpresst und verfolgt zu werden, und nimmt einen Forschungsauftrag in Süditalien an, weit weg vom gefährlichen Großstadtkiez. Doch auch unter der apulischen Sonne, bei der Vermessung der staufischen Kastelle zusammen mit seinem Assistenten Beat unter der Aufsicht von Letizia, steht er bald vor demselben Problem. Muss er nun auch in Italien vor Denunzianten zittern? Zurück in Deutschland gerät er trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in die Fänge eines Berliner Kommissars – eines Spürhunds, der einer Fährte aus Sand folgt, die Tolmeyn selbst gelegt hat.“ Via Diogenes Verlag

Christoph Poschenrieder: Der Spiegelkasten Roman. Diogenes Verlag, detebe 24239, 224 Seiten, € 11,30.

Christoph Poschenrieder Der Spiegelkasten „Wie erging es einem jüdischen Offizier, der für Deutschland an der Front stand? Ein junger Mann vertieft sich in die Kriegs-Fotoalben seines Großonkels aus dem Ersten Weltkrieg. Und je mehr er sich fragt, wie dieser der Hölle unversehrt entkommen konnte, umso tiefer gerät er selbst hinein. (…)

Im Frühling 1915 schreibt der deutsch-jüdische Offizier Ismar Manneberg aus dem Schützengraben einen Brief an eine Frau, die es nicht gibt – ein x-beliebiges Fräulein Müller –, schließlich schicken alle seine Kameraden Nachrichten in die Heimat. Völlig unerwartet erhält er eine Antwort. (…) Neunzig Jahre später findet ein Großneffe Ismar Mannebergs dessen Kriegs-Fotoalben und darin auch das verwischte Bild eines ‚Spiegelkastens‘. Der junge Mann steckt gerade in einer persön- lichen und beruflichen Krise und verliert sich zunehmend in den körnigen Schwarzweißaufnahmen des Irrsinns. Und als eine E-Mail von ‚WarGirl18‘ eintrifft, die etwas über den geheimnisvollen Spiegelkasten zu wissen scheint, gerät er vollends aus der Bahn.“ Via Diogenes Verlag

Walter Klier: Leutnant Pepi zieht in den Krieg. Roman, Limbus Verlag, Reihe Zeitgenossen, Gebunden mit Schutzumschlag. 616 Seiten, € 24,90.

Walter Klier Leutnant Pepi zieht in den Krieg „Mit Leutnant Pepi zieht in den Krieg ist Walter Klier ein Familienroman mit epischen Ausmaßen gelungen. Erzählt wird die Geschichte von Josef Prochaska, dem Großvater des Autors, der in Feldpostbriefen, Tagebuchaufzeichnungen und sonstigen Notizen selbst zu Wort kommt; mit seiner Geschichte erwacht die Zeit des untergehenden Österreich-Ungarn zum Leben: die k. u. k. Monarchie vom Vorabend des 1. Weltkriegs bis zu ihrem Ende.
Ein Roman aus dem Leben, ein österreichisches Echolot, ein fragmentarisches, collageartiges Meisterwerk, das durch sein Beharren auf Authentizität jede Fiktion unterläuft – Walter Klier auf den Spuren von Walter Kempowski.“
Limbus Verlag

3 Exemplare von Klaus Kordon: Die roten Matrosen oder Ein vergessener Winter. Beltz Verlag 2013, Taschenbuch, 470 Seiten, € 10,30.

Klaus Kordon Die roten Matrosen „Dieser Roman, eine besondere Art der Geschichtsschreibung von unten, ist ein Glücksfall: Kordon verkündet keine Thesen, sondern beschreibt Menschen, ihre Gedanken und Gefühle, witzig, nachdenklich, einfach, aber nicht vereinfachend.“ Anne Linsel, DIE ZEIT

„Berlin 1918/1919: Nach vier Jahren Weltkrieg verweigern die Matrosen der kaiserlichen Marine den Befehl zum Auslaufen und kommen nach Berlin. In der Stadt beginnt es zu brodeln. Helmut, genannt Helle, und Fritz freunden sich mit den meuternden Matrosen der Hochseeflotte an, erleben die Revolution mit, den Sieg – und auch die Niederlage. Die Menschen einer ganzen Mietskaserne, der Ackerstraße 37 im Berliner Wedding, werden lebendig, mit ihren Sorgen und Nöten, aber auch mit ihrem Hoffen und ihrem Zusammenhalt.“ Via Beltz Verlag

Über den Feldern. Der Erste Weltkrieg in großen Erzählungen der Weltliteratur. Manesse Verlag, gebund., Leinen, 784 Seiten, € 30,80.

Über den Feldern Der Erste Weltkrieg in großen Erzählungen der Weltliteraur „Über alle Fronten hinweg versammelt dieses Buch 70 Glanzstücke moderner Erzählkunst aus 16 Sprachen, viele davon in Erst- oder Neuübersetzung.

Das universelle Panorama der Jahre 1914–1918 beleuchtet menschliche Abgründe, zeigt die Realität des Kriegs und überrascht mit unvermuteten Hoffnungs- und Glücksmomenten: Über den Feldern nimmt neben dem Frontgeschehen ganz bewusst die Nebenkriegsschauplätze ins Visier: Etappe und Hinterland, scheinbar aus der Zeit gefallene „zivile“ Refugien, dazu die inneren Fluchten, Ideen- und Seelenräume sowie, nicht minder umkämpft als die Gefechtszonen der Außenwelt, die „Territorien des Gewissens“ (Pasternak).“ Via Mannesse Verlag

Eduard von Keyserling: Im stillen Winkel. Erzählungen. Mit Nachwort von Tilman Krause. Manesse Verlag, geb., Leinen mit Schutzumschlag, 256 Seiten, € 18,40.

Eduard von Keyserling. Im stillen Winkel „Er ist der Dichter des schweren Nachmittagslichts, der flimmernden Unruhe und schwebend-zarten Melancholie: Eduard von Keyserling, der ‚Fontane in Moll‘ (Tilman Krause). Eindrucksvoll bestätigt er in diesem Erzählband seinen Ruf als großartiger Stilist und Virtuose des literarischen Impressionismus in Deutschland.“

„Die Landvilla einer wohlhabenden Bankiersfamilie ist schließlich Schauplatz der titelgebenden Geschichte, in deren Mittelpunkt der elfjährige Sohn Paul steht. Der Knabe, der »ein seltsam starkes Gefühl für die Unsicherheit unsres Daseins« hat, beobachtet das Werben eines leichtlebigen Bankvolontärs um seine Mutter mit Neugier; erwachen doch auch in ihm erstmals Gefühle für eine junge Dame. Am Vorabend des Ersten Weltkrieges angesiedelt, erweist sich Keyserlings Erzählung als zarte Elegie auf das Leben einer Gesellschaft voller unbefriedigter Sehnsüchte.“ Via Manesse Verlag

Joseph Roth: Radetzkymarsch. Mit Nachwort von Eva Demski. Manesse Verlag, gebund., Leinen mit Schutzumschlag, 656 Seiten, € 23,60

Joseph Roth Radetzkymarsch „Eines der schönsten Prosawerke des Jahrhunderts, voller Traurigkeit, voller Weisheit, voller Schrecknis“ (Peter Wapnewski)

„Nicht nur jedem Anfang, auch so manchem Ende wohnt ein Zauber inne. Joseph Roth, literarischer Kronzeuge der Donaumonarchie, bringt deren endzeitlichen Zauber noch ein letztes Mal zum Aufleuchten. ‚Radetzkymarsch‘, sein berührendes Requiem auf das alte Österreich, ist selbst durchdrungen von jener taktvollen Grazie, der es in einer unzeitgemäßen Welt nachspürt.

Ein gütiger Patriarch wacht in weisem Ratschluss über seine Untertanen, die Weltordnung der Habsburger scheint unvergänglich. Doch hinter kaiserlichem Glanz und Gloria mehren sich die Anzeichen des Verfalls. In Marsch- und Walzerklänge mischen sich Trommelwirbel und schrille nationalistische Töne. Franz von Trotta, Spross einer vom Kaiser protegierten Familie, wird gewahr, dass die Welt, die er als k.u.k.-Beamter in der böhmischen Provinz bis in die letzte Faser seines Wesens repräsentiert, längst dem Untergang geweiht ist. Bald wird nichts mehr sein, wie es einmal war.“

Richard Wiegand: „Wer hat uns verraten …“ Die Sozialdemokratie in der Novemberrevolution. Mit einem Vorwort von F.E. Hoevels und zahlreichen ergänzenden Materialien. Ahriman Verlag, 318 Seiten, mit 43 Originalphotos, 143 Faks. mit Personenregister. € 19,00.

Wiegand Wer hat uns verraten... „Diese ausgezeichnete, prägnante Darstellung der verhängnisvollen Rolle der SPD in der Novemberrevolution 1918/1919 war in besseren, da aufgeklärteren Zeiten unter Schülern und Studenten verbreitet und verdient es, der Vergessenheit entrissen und vor allem gelesen zu werden.(…) Daß die Sozialdemokratie natürlich auch nach dem 2. Weltkrieg ihrem Wesen treu geblieben ist, zeigen einige ausgewählte Parteikarrieren aus der Aufbauphase der Nachkriegs-SPD, die Stephan Kindynos aus mehreren Archiven zusammengetragen hat und in einem separaten Dokumentenanhang dem Publikum erstmals zugänglich macht.“ Via Ahriman Verlag

1914-1918 – Große Autoren erzählen vom Ersten Weltkrieg. Buchfunk Verlag, 2 Audio-CDs, Spieldauer: 153 Minuten, € 19,90.

Große Autoren erzählen vom Ersten Weltkrieg „In diesem Hörbuch kommen 17 große Autoren zu Wort, die den Ersten Weltkrieg miterlebten. Sie erlauben einen tiefen Einblick in diese „Ur­katastrophe“ des 20. Jahrhunderts – von der Euphorie der ersten Stunden bis zur ungeheuren Verwüstung, die am Ende übrig blieb. Spannend, bewegend und einfühlsam beschreiben sie ihre persönlichen Erlebnisse und kommen gemeinsam der Wurzel des Krieges so nahe wie kaum jemand zuvor.

Auf den beiden CDs finden sich Texte von: Hans Fallada, Anna Seghers, Lion Feuchtwanger, Ernst Toller, Egon Erwin Kisch, Ludwig Renn, Georg Trakl, August Stramm, Klabund, Friedrich Wolf, Ernst Glaeser, Arnold Zweig, Richard Dehmel, Rosa Luxemburg, Bertolt Brecht, Kurt Tucholsky, Erich Maria Remarque.“ Via buchfunk Verlag

Martina Wied: Die Geschichte des reichen Jünglings. Mit einem Vorwort von Karl-Markus-Gauß. Sisyphus Verlag, broschiert, 785 Seiten, € 14,00.

Martina Wied Die Geschichte des reichen Jünglings „‚Die Geschichte des reichen Jünglings‘ ist das Hauptwerk der großen, vergessenen österreichischen Schriftstellerin Martina Wied. In einem äußerst plastischen und spannenden Zeitgemälde der Zwischenkriegszeit in Polen beschreibt Wied das Schicksal und die geistige Entwicklung des sensiblen, vergrübelten Fabrikantensohns Adam Leontjew. Adam, eine Endzeitgestalt, die einen neuen Anfang sucht, flüchtet vor seinen persönlichen Miseren und den katastrophalen Folgen des Ersten Weltkrieges, an dem er teilnimmt, nacheinander in nächtliche Lasterhaftigkeit, wissenschaftliche Arbeit und in den Kommunismus. In bewundernder Gefolgschaft zu einem der legendären sozialistischen Agitatoren seiner Zeit – er ist der Persönlichkeit Georg Lukács’ nachempfunden, den Wied aus seinen Wiener Jahren persönlich kannte – lernt Adam das Projekt der proletarischen Revolution kennen. Seinen Weg findet er aber schließlich in der Entscheidung für einen radikal individualistischen Humanismus.“ Via Sisyphus Verlag

Virginia Woolf: Jacobs Zimmer. Fischer Verlag, übersetzt von Heidi Zerning, € 9,20.

Virginia Woolf „‚Der stille junge Mann‘, heißt es von Jacob Flanders, und: »wie besonders er aussieht‘. Er hat das College in Cambridge verlassen und lebt in London. Flüchtige Freundschaften und Liebeserlebnisse lassen ihn spüren, wie einsam er mit seinem vielleicht nicht mehr zeitgemäßen Weltbild ist. Mehr und mehr zieht er sich in sein Zimmer und seinen eigenen geistig-seelischen Bereich zurück, liest bis spät in die Nacht Autoren der griechischen und römischen Antike und der elisabethanischen Zeit. Auf einer Reise nach Italien und Griechenland will er die klassischen Kunstdenkmäler als den Ausdruck von Einheit und Größe erleben, der seinem Ideal entspricht. Ist es das, was er erlebt? Nach seiner Rückkehr findet er den Kontakt zur Gegenwart nicht mehr. Der Erste Weltkrieg ist ausgebrochen; Jacobs Spur verliert sich in Flandern. In sein Zimmer dringen jetzt durch das offene Fenster die Laute des modernen Lebens.“ Via Fischer Verlag.

Joseph Wittlin: Das Salz der Erde. Fischer Verlag, aus dem Polnischen von Izydor Berman und Marianne Seeger, € 11,30.

Joseph Wittlin, Das Salz der Erde „Peter Niewiadomski lebt zufrieden als Bahnwärter in den Karpaten. Er hat sein Auskommen, eine Geliebte, einen Hund. In diese Ruhe bricht die Nachricht: Der Thronfolger wurde erschossen, Peter wird an die Front einberufen. Die Schrecken des Weltkrieges vermag sich zu diesem Zeitpunkt noch niemand ausmalen. Dunkle Bedrohung und Hilflosigkeit lassen Peter klarer sehen, was ihm Heimat, Zukunft und Europa bedeuten.“ Via Fischer Verlag

Jacques Tardi/Jean-Pierre Verney: Elender Krieg, Gesamtausgabe. edition moderne, 144 Seiten, farbig, Euro 34.00.

Elender Krie 1914 - 1919 „Jacques Tardi schildert in „Elender Krieg“ den blutigen Alltag in den Schützengräben Nordfrankreichs, in denen Millionen von Soldaten durch die furchtbaren Waffen der modernen Kriegsführung, durch Krankheit und Hunger den Tod fanden.
Die vorliegende Graphic Novel enthält umfangreiches Begleitmaterial zur Geschichte des Ersten Weltkrieges – eine Chronologie der Ereignisse, viele Fotos, Zeitdokumente und Landkarten.“
Via edition moderne

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