Kurz bevor das Literaturblog „Duftender Doppelpunkt“ in seinen sommerlichen Ruhe- und Erholungsmodus fällt, sind die ersten Buchspenden für unser herbstliches Literaturquiz in Zusammenhang mit dem Gedenken an 100 Jahre Erster Weltkrieg eingetroffen.
Es sind dies drei Titel des Gmeiner-Verlages, in denen sich ebenso viele AutorInnen im Rahmen von (Kriminal-)Romanen mit der Zeit des Ersten Weltkrieges auseinandersetzen. Eva-Maria Bast: Mondjahre, Horst Bosetzky: Fahnenflucht und Heiger Ostertag: Potsdamer Affäre. Die Edition Atelier stellt Elena Messners Roman „Das lange Echo“ zur Verfügung. Last, but not least liegt aus dem Raetia Verlag Josef Feichtingers Buch über Tirol und den Ersten Weltkrieg „Kämpfen für das Heiligste“ für alle Quiz- bzw. RätselfreundInnen bereit.
Das im September stattfindende Quiz wird den Höhepunkt und Abschluss unseres heurigen Schwerpunktes „100 Jahre Erster Weltkrieg“ bilden.
Bis dahin bietet Ihnen der „Duftende Doppelpunkt“ anhand folgender fünf Beiträge vielfältige Anregungen sich mit den Ereignissen und Auswirkungen des Ersten Weltkriegs zu beschäftigen.
- Der Erste Weltkrieg in der Literatur. Romane, Novellen, Essays, Tagebücher von AutorInnen, die den Ersten Weltkrieg erlebten.
- Erster Weltkrieg – belletristische Literatur zeitgenössischer AutorInnen
- Erster Weltkrieg – Kinderliteratur – Jugendliteratur
- 100 Jahre Erster Weltkrieg: Ausstellungen, Gedenkprojekte und Veranstaltungen in Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Österreich und im Internet.
- Der Erste Weltkrieg im Internet. Eine Zusammenstellung von online zugänglichen Themenportalen und Sites.
Folgende Bücher sind für das Literaturquiz im September bereits eingetroffen:
Elena Messner: Das lange Echo. Edition Atelier, 192 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen, 18,95 Euro, E-Book: 12,99 Euro.
Ein österreichisch-ungarischer Offizier im Ersten Weltkrieg, seit 1916 im besetzten Belgrad stationiert, erlebt in bitterer Verzweiflung den Zusammenbruch seines Reiches. Hundert Jahre später sitzen die Direktorin des Wiener Heeresgeschichtlichen Museums und ihre Assistentin einander im Streitgespräch über Moral und Mitleid, Verbrechen und Verantwortung gegenüber.
Ein Roman über sinn- und schamlos vergeudetes und zerstörtes Leben, über ein finsteres Kapitel der österreichischen Geschichte und über die Sehnsucht nach Aussöhnung.
„Als nun der Mann vor ihm so überzeugend sprach, machte sich in seinem Kopf undeutlich die Vorstellung breit, dass es ein großes Wir gab, das er nicht mehr ganz fassen konnte, seit das Mütterchen am Galgen seinen Namen gejammert hatte, und dass es dann noch ein kleines Ich gab, das er zwar besser fassen konnte, an das er aber kraft seines Ranges und seiner Moral nicht glauben durfte. Es war eine ganz primitive Todesangst, die ihn stutzig gemacht hatte. Seit damals murmelte es in ihm immer wieder, ein auf das andere Mal, tage- und wochenlang, besonders wenn jemand das Wort Wir in den Mund nahm, leise, aber immerzu, es murmelte wiederholt seinen Namen, Milan, Milan, hör her, hör doch mal, hör zu, du!“ Via Edition Atelier
Josef Feichtinger: Kämpfen für das Heiligste. Tiroler Stimmen zum Ersten Weltkrieg. Verlag Raetia, 424 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, 29,90 Euro.
Woher kam der Freudentaumel der Bevölkerung für den Ersten Weltkrieg? Tirol wurde ab 1915 zum Kriegsschauplatz, doch bereits bei Ausbruch des Krieges herrschte wie in allen Ländern eine euphorische Kriegsstimmung, die sich auch in der Literatur niederschlug. Zahlreiche Schriftstücke belegen eindrucksvoll, dass der Erste Weltkrieg als Heiliger Krieg verstanden wurde.
Volksdichter und Vertreter der Kirche wie Reimmichl oder Bruder Willram riefen in ihren Texten zum Kampf für Gott und Vaterland auf: Eine Kriegsverweigerung kam einer Todsünde gleich. Diesen kriegstreibenden Texten sind Splitter oppositioneller Literatur aus dem österreichischen und deutschen Sprachraum gegenübergestellt, die erst nach Ende des Krieges veröffentlicht werden konnten.
Josef Feichtinger hat die Archive nach Texten Tiroler Autoren durchstöbert, aber auch Journale, Frontbriefe, Aphorismen, Inschriften und Sprüche miteinbezogen. Seine kommentierte Zusammenstellung gewährt einen einzigartigen Einblick in die für uns heute unverständliche Stimmungslage.
Mit Hörbuch-CD „Der Heilige Krieg“ inklusive Originalmusik aus dieser Zeit. Hören Sie außerdem Kaiser Franz Josef im Originalton in der Kriegsbotschaft an sein Volk! Via Edition Raetia
Eva-Maria Bast: Mondjahre. Ein historischer Roman vom Bodensee.. Gmeiner-Verlag 2014, 466 Seiten, Taschenbuch 11,99 Euro, ePub 9,99 Euro, PDF 9,99 Euro.
Eva-Maria Bast erzählt eine spannende Geschichte. Nach guter alter Krimi-Tradition gibt es Cliffhanger und “Had-I-but-known”-Elemente, die trotz ihrer Offensichtlichkeit die Spannung tatsächlich steigern. In der Geschichte Überlingens ist Eva-Maria Bast sehr bewandert und setzt die Auswirkungen der Kriegsereignisse überzeugend in Szene: Handarbeitskränzchen und Gemüseanbau als kriegswichtiges Engagement der Frauen z. B.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger, denn die Geschichte, und zwar gerade die, auf deren Spuren sich Zita in Gefahr begibt, ist noch nicht zu Ende erzählt. Auch Sophies und Pierres Geschick ist am Ende noch nicht geklärt. Es wird einen Folgeband geben. Der spielt dann aber nicht mehr im Umfeld des Ersten Weltkriegs, sondern in der Nazizeit und während des Zweiten Weltkriegs. Via Kölner Leselust
Horst Bosetzky: Fahnenflucht. Gmeiner-Verlag 2013, 304 Seiten. 304 Seiten, Taschenbuch 9,99 Euro, ePub 8,99 Euro, PDF 8,99 Euro.
Mord im Berliner Frisiersalon Berlin im Jahre 1917. Es gibt Massenstreiks gegen den Krieg und Hunger, auf den Märkten werden Stände geplündert, Schwarzhändler erzielen Höchstpreise. Um nicht an der Front verheizt zu werden, desertiert der junge Friseur Louis Maleike, verkleidet sich als Frau und lebt als Louise Schulz in einem kriegsbedingt geschlossenen Herrenfrisiersalon. Als ein Mord geschieht, gerät Louise alias Louis unter Verdacht und muss untertauchen. Kommissar Fokko v. Falkenrhede heftet sich an seine Fersen …
Horst Bosetzky wurde in Berlin geboren. Der emeritierte Professor für Soziologie veröffentlichte neben wissenschaftlichen Arbeiten zahlreiche, zum Teil verfilmte und preisgekrönte Kriminalromane. Er war zehn Jahre lang Sprecher des SYNDIKATS und Gründungsmitglied von QUO VADIS. Via Gmeiner-Verlag
Heiger Ostertag: Potsdamer Affäre. Kriminalroman. Gmeiner-Verlag 2013, 344 Seiten. Taschenbuch 11,99 Euro, ePub 9,99 Euro, PDF 9,99 Euro.
Kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Hinter den Kulissen der europäischen Großmächte wird längst gekämpft, der Krieg der Geheimdienste hat begonnen. Der 23-jährige Oberleutnant Wedigo von Wedel aus dem 1. Garderegiment in Potsdam wird nach Berlin abkommandiert. Die Abteilung III b, die Geheimdienstabteilung des Deutschen Generalstabs, hat ihn angefordert, um feindliche Agenten aufzuspüren. Von Wedel stürzt sich in die glitzernde Halbwelt des künstlerischen Berlins, wo neben zwielichtigen Gestalten eine verführerische Gräfin auf ihn wartet.
Dr. Heiger Ostertag war zunächst Luftwaffenoffizier und studierte anschließend in München und Freiburg Germanistik, Geschichte und Nordgermanische Philologie. Seit den 90er-Jahren ist er als Autor und Historiker in Forschung und Lehre tätig. Nach Milieuromanen und Kriminalgeschichten schreibt Ostertag primär Romane mit historischem Hintergrund. Mit Potsdamer Affäre gab er sein Debüt im Gmeiner-Verlag. Via Gmeiner-Verlag
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