Brillis Wort zum Montag

Ein Hund ein Wort

Redaktionshund Brilli mit grauer Baskenmütze

Stinkezeh – Teil 2

Viele Zweibeiner lieben es, nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Behausung sowie Gerätschaften des Alltags mit diversem Geruchsunfug einzunebeln. Ich sage nur: Würferl, die den Ozean ins Klo zaubern …
Es gibt Geschirrspülmaschinendeo, Mistkübeldeo, Polstermöbeldeo, Raumdeo, Staubsaugerdeo, Waschmaschinendeo. Nicht zu vergessen: Duftbäumchen fürs Auto, Geruchsfressereinlagen fürs Schuhwerk, Räucherstäbchen für die gute Stube. Erstaunlich oft findet sich Zitroniges darunter.
Unser Freund, Golden Retriever Louis, kippte im wahrsten Sinne aus den Pfoten, als sein Frauchen eines Tages die Wohnung mit ätherischem Zitronenöl beduftete. Bis Louis verduftete. In den Garten. In die frische, mit Jauchearoma durchsetzte Luft. Das Entsetzen seines Frauchens wuchs, als Louis sich noch Stunden nach der Zitronenattacke wie verrückt kratzte.
Was nicht lemonfresh ist, dem wird geruchsarm, oder gar geruchsneutral, ha!, beizukommen versucht. Was für eine nasenfeindliche Welt!
Welch ein Genuss hingegen, wenn wir nach einem Spaziergang das Aroma der Wildnis, basierend auf nassglänzenden Hasenbemmerln, vergammeltem Regenwurm, halbfeuchtem Schlamm oder beinahe mumifizierten Fischresten ins Heim unserer Lieben mitbringen. Auch wenn die Hauskaspars nicht mit der Zitronenkeule aufwarten, ihre Vorstellung von Wohlgeruch differiert sehr stark von unserer. So schnell können wir gar nicht schauen, schon stehen wir in der Wanne.

Die Meeresbrisenaromafrau – siehe „Brillis Wort zum Montag“ von letzter Woche – ist mittlerweile außer Sicht. Da ziehen bereits Geruchsmoleküle anderen Kalibers durch die Gasse. Wir müssen gar nicht nachschauen. Wir wissen Bescheid. Es ist Louis. Und er hat Durchfall.

Ende

Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia

Stinkezeh – Teil 1

Brillis Elektro Post

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