Im Juli 1941 forderte Reichsmarschall Hermann Göring von Reinhard Heydrich, Chef des Reichssicherheitshauptamtes einen „Gesamtentwurf über die organisatorischen, sachlichen und materiellen Vorausmaßnahmen zur Durchführung der angestrebten Endlösung der Judenfrage“.
Heydrich lud am 20. Jänner 1942 zu einem „Arbeitsfrühstück“ in eine Villa am Wannsee. Fünfzehn Männer aus Ministerien, der NSDAP und der SS diskutierten die Deportation der Juden und JüdInnen Europas bzw. deren Ermordung in Osteuropa. Protokollführer der streng geheimen Konferenz war Adolf Eichmann, Judenreferent im Reichssicherheitshauptamt.
„In großen Arbeitskolonnen […] werden die arbeitsfähigen Juden straßenbauend in diese Gebiete geführt, wobei zweifellos ein Großteil durch natürliche Verminderung ausfallen wird. Der allfällig endlich verbleibende Restbestand wird […] entsprechend behandelt werden müssen […]“
[Quelle: Das Protokoll der Wannsee-Konferenz, 20. Januar 1942, S. 7/8]
Der Massenmord hatte allerdings bereits spätestens im Juni 1941 mit dem Überfall auf die Sowjetunion begonnen. Mobile Einsatztruppen der SS führten Erschießungen durch und setzten Gaswagen ein. In ihnen wurden die Menschen mit Hilfe von Autoabgasen getötet. Allein bei dem Massaker in Babi Jar wurden im September 1941 über 33.000 Menschen getötet. Als die Konferenz am Wannsee tagte, waren bereits über eine halbe Million Menschen ermordet worden.
Die Wannseekonferenz bildet den Übergang vom Massenmord zum Genozid bzw. Völkermord. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges im Mai 1945 wurden über sechs Millionen Juden und Jüdinnen ermordet.
Weiterführende Links:
Die Teilnehmer der Wannseekonferenz
Haus der Wannsee-Konferenz – Gedenk- und Bildungsstätte