Roland Reuß ein Marxist?

Erstaunt fragte ich mich zu Beginn meiner verspäteten Lektüre der Frankfurter Rundschau vom 11.03.09 für einen Moment lang, ob es sich bei Herrn Professor Reuß, diesem wackeren Kämpfer wider GoogleBooks bzw. Open Access um einen verkappten Marxisten handelt. Bereits in der Überschrift des Beitrags fordert er nämlich „Enteignet die schamlosen Enteigner!“ Nein, weit gefehlt, mit Marxismus hat dieser „Retter des Abendlandes“ wahrlich nichts am Hut. Vielmehr handelt es sich um einen von dem Philologen und Literaturwissenschafter mit Verve geschriebenen Artikel, in dem er letztlich Birnen mit Äpfel vergleicht und diese zu einem wenig appetitanregenden Gedankenbrei anrichtet.
Ich halte es allerdings für möglich, daß sich der Begriff „Reußmatismus“ in Zukunft als Synonym für veraltete und im Kern unrichtige Ansichten etablieren wird. Oder ist alles ganz anders und über 1000 mehr oder weniger bekannte Persönlichkeiten aus Literatur und Wissenschaft, die seinen Appell „Für Publikationsfreiheit und die Wahrung der Urheberrechte“ („Heidelberger Appell“) unterzeichneten, können nicht irren?

Trotz großzügig gewährter medialer Unterstützung wird sich der „Reußmatismus“ hoffentlich nicht durchsetzen, sozusagen „kein Leiberl reißen“. Apropos Leiberl: Die Unterzeichnenden können ja zusammenlegen und Roland Reuß als kleines Trostplaster dieses T-Shirt kaufen.

Lesestoff zum Thema gibt es reichlich, siehe den Beitrag „Der Heidelberger Appell“ im „Duftenden Doppelpunkt“

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