Arm ist nicht nur, wer in Pappschachteln am Bahnhof übernachten muss, sondern wer am Alltagsleben nicht teilnehmen kann. Die Statistik spricht von Armut und sozialer Ausgrenzung, wenn neben einem geringen Einkommen* schwierigste Lebensbedingungen auftreten: Die Betroffenen können abgetragene Kleidung nicht ersetzen, die Wohnung nicht angemessen warm halten, keine unerwarteten Ausgaben tätigen, sie weisen einen schlechten Gesundheitszustand auf, sind chronisch krank, leben in überbelegten, feuchten, schimmligen Wohnungen.
* Als Schwelle wird 60% des Median-Pro-Kopf-Haushaltseinkommens definiert: das sind 893 Euro. Die meisten Einkommen liegen weit darunter (so liegen 251 000 Menschen unter 595 Euro).
Quelle: Statistik Austria 2008, EU-SILC 2006.
Bericht über die soziale Lage 2003-2004. Sozialministerium.
Siehe auch den Beitrag „Attac und die Tobin-Steuer“