Der weiße Neger Wumbaba

oder über den sensiblen Umgang mit belasteten Begriffen

2004 veröffentlichte der Antje Kunstmann Verlag den Titel „Der weiße Neger Wumbaba. Handbuch des Verhörens“ des Autors Axel Hacke. 2007 kam trotz der Proteste gegen die unreflektierte Verwendung des Wortes „Neger“ im Titel, der zweite Band „Der Weiße Neger Wumbaba kehrt zurück“ heraus.

Die Grundlage für den Titel lieferte Matthias Claudius bereits vor über 200 Jahren. Er war es, der in seinem Gedicht „Abendlied“ gleich am Ende der ersten Strophe mit der Zeile „der weiße Nebel wunderbar“ die Basis für den „Verhörer“ und somit auch für den Titel des Buches legte. Allerdings soll er hier nicht für die Unaufmerksamkeit beziehungsweise Schwerhörigkeit heutiger ZeitgenossInnen verantwortlich gemacht werden. Vielmehr sollte jede/r von uns die gedankenlose Verwendung von belasteten Begriffen oder / und von Ausdrücken, die von den Betroffenen als verletztend empfunden werden, hinterfragen.

Matthias Claudius: Abendlied

Der Mond ist aufgegangen,
die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar;
der Wald steht schwarz und schweiget,
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.

Abendlied – Der Mond ist aufgegangen zum Nachhören als mp3

Zeno.org – Matthias Claudius: Biographie, Gedichte und Prosa

Rezension:
Heiko Paulheim rezensiert das Buch bzw. die CD unter dem Titel: Der weiße Neger Wumbaba – eine Ode an das Verhören.

Sprache und Rassismus oder warum nicht „Neger“:

Der „Bremer Sprachblog“ berichtet in seinem Artikel „(Statt einer) Presseschau“ über eine Entscheidung des Stadtrates von New York. Dieser hat eine Resolution verabschiedet, nach der das Wort Nigger aus dem öffentlichen Sprachgebrauch verschwinden soll. Sehr informativ ist auch der Kommentar zum Artikel.

Grada Kilomba Ferreira über den Begriff „Neger“.

Dr. Susan Arndt: Kolonialismus, Rassismus und Sprache. Kritische Betrachtungen der deutschen Afrikaterminologie.

Der braune Mob – Warum nicht „Neger“?

Eine Onlinepetition:

Der braune Mob – Wer das Wort „Neger“ als rassistischen Stereotyp empfindet und es nicht auf einem dritten Buchcover sehen möchte, sollte die Online-Petition „unterschreiben“.

Via „Der Schwarze Blog“ und „Der Braune Mob“

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