Ein Hund ein Wort
Bananenkaiserschmarrngefecht
Einundvierzigtausendsechshundert (Wien). Achtzehntausend (Linz). Fünfizgtausendeinhundert (New York). Wenn die Zweibeiner in diesen Tagen den Sportnachrichten lauschen, bekommen sie eine Menge an Zahlen zu hören. Teilnehmerrekord, Zeitenrekord, Bananenverzehrrekord. Einundvierzigtausendsechshundert Zweibeiner, das macht dreiundachtzigtausendzweihundert Füße oder – auf uns Vierbeiner umgerechnet – einhundertsechsundsechzigtausendvierhundert Pfoten, die zweiundvierzig Komma einsneunfünf Kilometer laufen.
Ich bin immer erstaunt, dass Zweibeiner so lange und so weit schwarteln mögen. Freiwillig. Ohne – zumindest für uns Vierbeiner – ersichtlichen Grund. Sie müssen keine Stöckchen holen (ausgenommen die Staffelläufer).
Ich bin immer erstaunt, wie manierlich sich dabei die Zweibeiner benehmen. Niemand beißt seinem Mitläufer ins Ohr, niemand zwickt einem anderen in die Nase. Auch habe ich noch nicht die Kunde davon vernommen, dass ein Marathonzweibeiner einem anderen die Kaiserschmarrnportion oder die Banane weggefre… weggegessen hätte. Und verlaufen hat sich meines Wissens auch noch niemand.
Gäbe es ein solches Massenereignis für Vierbeiner – das Bild wäre ein anderes. Schon vor dem Start würden Heulen, Bellen und Knurren Städte zum Zittern, Trommelfelle zum Platzen und Nervenstränge zum Zerreißen bringen. Nach dem Start würde ein Teil sofort die Gelegenheit nutzen und abhauen, ein Teil würde in die falsche Richtung laufen. Ein Teil würde zuerst in die richtige Richtung düsen und dann abhauen – oder sich verrennen.
Nur ein Bruchteil würde die Ziellinie erreichen. Zerfranst und zerzaust – vom Gefecht um Bananen und Kaiserschmarrn.
Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia