Ein Hund ein Wort
Duett – Teil 1
„Der Hund hört nicht.“ Wenn Zweibeiner diese Worte aussprechen, wohnt diesen zumeist die Bedeutung inne: „Der Hund macht, was er will.“, „Der Hund hört zwar, aber es ist ihm wurscht, was ich sage.“ Oder – und das ist eher selten der Fall – „Der Hund ist gehörlos.“ Trifft letzteres zu, erntet zuerst der Hunde„besitzer“ und dann der Vierbeiner betretene Blicke, gefolgt von „Oooh.“ und „Ach, der Arme.“ Aber solch ein Handicap scheint für die Zweibeiner schlimmer zu sein als für uns Vierbeiner. So lange uns nicht der Geruchssinn verlässt, ist alles halb so wild. Charlie zum Beispiel ist blind. Er kommt jedoch prima damit zurecht. Wenn es darum geht, Stöckchen zu suchen, hängt er uns alle ab. Seine Nase ist unschlagbar! Meine Augen hingegen funktionieren noch tadellos, trotzdem schaffe ich es, hin und wieder mit einem sehr geräuschvollen Doing! gegen einen Pfosten zu donnern, weil meine Nase mich abgelenkt hat. Dann eilen die Hauskaspars besorgt herbei – unglaublich, wie schnell die sein können – betatschen vorsichtig meinen Kopf, nesteln am Rückenfell, gucken in meine Ohren und Augen und sind erst beruhigt, wenn ich mich schüttle, am Pfosten vorbei trabe und mich wieder meinen Vergnügungen hingebe.
Ziemlich unberuhigt jedoch waren sie, als sie vor einigen Monaten feststellten, dass Zwetschkes Ohren nicht mehr „funktionierten“. Sie schepperten mit dem Futternapf, Zwetschke rührte kein Ohrwaschl. Sie ließen die Kekse in der Blechdose hüpfen, nix. Hauskaspar I rief Zwetschkes Namen und ging rechts ab, Zwetschke lief nach links. Es läutete an der Tür, ich brach wie üblich in lautstarkes Gebell aus – und brach rasch wieder ab.
Fortsetzung folgt …
Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia