Brillis Wort zum Montag

Ein Hund ein Wort

Redaktionshund Brilli mit grauer Baskenmütze

Stinkezeh – Teil 1

„Sie kommt! Sie kommt!“ Ich nehme Witterung auf.
„Igitt!“ Zwetschke hält sich die Nase zu.
Mir wird ganz blümerant.
Dann biegt sie um die Ecke. Die Meeresbrisenaromafrau. Apart gekleidet wie immer stampft sie an uns vorbei. Dabei wirft sie den Hauskaspars einen Blick zu – ich möchte ihn als un-apart beschreiben. Uns beiden würde sie am liebsten ans Fell. Jedoch vermag dieses unfreundliche Verhalten Zwetschke und mich nicht zu beeindrucken. Wir wissen: Tief in ihrem Inneren verbergen sich Einsamkeit und eine große Portion Unglück. Wir erkennen den wahren Geruch der Dame – Meeresbrise hin oder her.
Auch wenn die Zweibeiner das, was sie Parfüm nennen, literweise auf sich schütten, erschnüffeln wir ihren wahren Kern, denn es bleiben immer noch genug Partikelchen für unsere empfindlichen Nasen.
Das meiste aus Zerstäubern, Sprühflaschen und Spraydosen kommt einer olfaktorischen Beleidigung, ach was sage ich, einem olfaktorischen Super-Gau gleich. Und egal, wie diese zusammengepantschten Riechwässerchen heißen mögen– ob sie Pleasure versprechen, Moonlight vom Himmel holen, oder Blue Grass vorgaukeln –, sie verursachen bei Zwetschke Niesattacken und bei mir tränende Augen.
Da beschweren sich die Zweibeiner über Käsefüße , Achselschweiß, den Odem der Hölle, der so manchem Zweibeiner aus dem Munde strömt oder über muffige Kleidung. Aber dies alles ist im Vergleich zu einer chemischen Beduftung Labsal für unser Geruchsorgan.
Ein Stinkezeh sagt mehr über dessen Besitzer aus als jedes Eau de Cologne: Wann hat er den Zeh zuletzt gewaschen? Steckt der Zeh in Baumwoll- oder Plastiksocken? Raucher oder Nichtraucher? Was ist seine Lieblingsspeise?

Fortsetzung folgt …

Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia

Brillis Elektro Post

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