QUIZ-SPAZIERGANG – SECHSTE ETAPPE

Literarisches Quiz in sechs Teilen

Heute, Montag 09.05.2010, beginnt die unwiderruflich letzte Etappe des Quiz-Spaziergangs. Sie endet wie immer montags, 16. Mai 2011, wie immer um 21.00 Uhr.

Am Freitag, den 13. Mai um 18.00 Uhr sind Sie herzlich eingeladen, bei der Überreichung des Literaturpreises „Der Duft des Doppelpunktes“ und der Vorstellung der Anthologie mitzuspazieren.

Zweiter Literaturpreis „Der Duft des Doppelpunktes“ – Preisverleihung und Buchpräsentation

Das Thema lautete „Arbeitswelt und Sprache“. An diesem Abend wird der Preis an die vier GewinnerInnen und ihre TutorInnen übergeben und die Anthologie „Wir rufen auf! Penner, Fleischwölfe und arbeitsscheues Gesindel“ mit den weiteren prämierten Texten vorgestellt. Für Speis und Trank ist gesorgt. Der Eintritt ist frei.

Wann: Freitag, 13. Mai 2011, 18.00 Uhr
Wo: Lesesaal der AK Bibliothek Wien für Sozialwissenschaften, Prinz-Eugen-Straße 20-22, 1040 Wien

Die Fragen der sechsten Quiz-Etappe

Diesmal gehen wir von zwei bürgerlichen Vorkämpfern der deutschsprachigen ArbeiterInnenliteratur aus, verweilen ein wenig bei einer Österreichischen Gegenwartsautorin und beschließen den Rundgang mit einer Frage zur Anthologie „wir rufen auf! Penner Fleischwölfe und arbeitsscheues Gesindel“

1. Der Rastlose

Der erste der beiden gesuchten Autoren ist einer der bedeutendsten Dichter der deutschen ArbeiterInnenklasse im 19. Jahrhundert. Er wird 1817 geboren und muß als junger Mann aus Deutschland fliehen.

Seine Verlobte folgt ihm in die Schweiz und sie heiraten noch im selben Jahr. Sie ist eine außergewöhnliche, hoch begabte Frau und verfügt unter anderem über eine Ausbildung als Pianistin und Malerin. Die Beziehung hält, bis auf eine kurze Unterbrechung, er beginnt ein Verhältnis mit der Frau eines Freundes, ein Leben lang.
Seinen ersten ganz großen literarischen Erfolg erlebt er noch in der Schweiz. Später kehrt er als gefeierter Dichter nach Deutschland zurück. Er wird vom preußischen König empfangen, die Audienz verläuft allerdings anders als geplant und er wird ausgewiesen. Der Autor erhält in der Schweiz das BürgerInnenrecht, läßt sich aber mit seiner Frau in Paris nieder. Er lernte Karl und Jenny Marx, Michael Bakunin, Moses Hess, George Sand, Victor Hugo und viele weitere Intellektuelle kennen.

In der Märzrevolution eilt das Ehepaar gemeinsam mit einer kleinen bewaffneten Schar den radikaldemokratischen Kräften um Friedrich Hecker in Baden zu Hilfe. Die Revolutionäre werden geschlagen und das Ehepaar flieht 1848 in die Schweiz. Zur Gründung des „Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins“ 1863 schreibt der Autor eine Hymne auf das revolutionäre Proletariat. Das Lied wird rasch verboten und kann jahrelang nur illegal verbreitet werden.
Nachdem 1866 eine allgemeine Amnestie für politische Flüchtlinge erlassen wird, übersiedelt die Familie wieder nach Deutschland. Er schließt sich der auf Initiative von August Bebel und Wilhelm Liebknecht gegründeten Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) an. 1875 stirbt er im heutigen Baden-Baden und wird seinem Wunsch entsprechend, in der Schweiz, in „republikanischer Erde“ begraben.

  • Wie heißt der Autor?
  • Wie heißt seine berühmte Gedichtesammlung?
  • Zu welchem Lied hat er den Text verfaßt?
  • 2. „Wohin man blickt: rauchende Schornsteine, Eisenhütten!“

    Ein weiterer bürgerlicher, der ArbeiterInnenbewegung sehr verbundener Autor, der genau beobachtend, scharfzüngig, aber auch mit viel Humor Gesellschaftskritik übt, wird 1822 geboren und stammt aus der selben Stadt wie Ferdinand Freiligrath.

    1843 beginnt sein publizistisches Wirken mit Korrespondenzen und Feuilletons für die „Kölnische Zeitung“. Durch sein Eintreten für Pressefreiheit und gegen judenfeindliche Äußerungen des Bonner Stadtoberhauptes kommt es 1843 zu einem Zerwürfnis mit seinem Prinzipal. Er nimmt eine vakante Stellung in der englischen Industriestadt Bradford an. An seine Mutter schreibt er: „Wohin man blickt: rauchende Schornsteine, Eisenhütten!“

    In dieser Zeit lernt er Friedrich Engels kennen, der nicht weit entfernt, ebenfalls in einem deutschen Handelshaus, in Manchester arbeitet.
    Seine Erfahrungen über das Leben des Proletariats verarbeitet er in einer Reihe von Aufsätzen und Berichten, in denen er sowohl die Not und Rechtlosigkeit als auch den Kampf der englischen ArbeiterInnenschaft schildert.
    1848, nach Ausbruch der deutschen Revolution, erscheinen in der „Neuen Rheinischen Zeitung“ bis zu deren Verbot im Mai 1849 seine witzigen und zugleich messerscharfen Feuilletons. Die Niederlage der Revolution ist gleichbedeutend mit dem frühen Ende seiner schriftstellerischen Tätigkeit.

    Er ist nun geschäftsbedingt viel auf Reisen, die lebendigen und farbigen Schilderungen in seinen Briefen können allerdings als Fortsetzung seines literarischen Schaffens angesehen werden.

    1852 geht er nach Übersee und übernimmt eine Agentur in Westindien. Der Autor stirbt im gleichen Jahr wie Heinrich Heine. Allerdings nicht wie dieser in Paris, sondern auf einer karibischen Insel am Tropenfieber. Er wird in der dortigen Hauptstadt beigesetzt.

  • Wie heißt der gesuchte Autor?
  • Nennen Sie ein Werk des gesuchten Autors?
  • Wann stirbt er und in welcher Stadt ist er begraben?
  • 3. „Quick-Eating“ und „Short-Sleeping“

    Die vielseitige österreichische Autorin und Wahlberlinerin wird 1971 in Salzburg geboren und studiert dort Germanistik und Publizistik. Sie schreibt Kurzprosa, Essays, Romane, Hörspiele, Theatertexte und veröffentlicht Mitte der 1990er Jahre einen Roman, der sich mit dem Thema New Economie auseinandersetzt. Die Grundlage für das Buch bilden 24 von der Autorin geführte Interviews. In diesem Sittenbild des modernen Wirtschaftslebens geistern „senior associate“ und „key account managerin“, ihr workload durch „Qick-Eating“ und „Short-Sleeping“ aufrechterhaltend durch den Roman.
    Für Ihre literarische Arbeit wurde sie mit einer Reihe von Preisen ausgezeichnet. Zuletzt mit dem Nestroy-Theaterpreis und dem Franz-Hessel-Preis.

  • Wie heißt die Autorin?
  • Wie lautet der Titel des Romans, der sich mit dem Thema „New Economie“ beschäftigt?
  • 4. Fleischwölfe

    Die Inspiration zum Titel der Anthologie „Wir rufen auf! Penner, Fleischwölfe und arbeitsscheues Gesindel“ entstammt mehreren Texten im Buch.
    Die Fleischwölfe treiben sich in Sven Köthers SiegerInnentext der 2. Stufe – „Die Frechheit“- herum.

    Und der Rest des Titels?

  • Abschließend möchten wir von Ihnen wissen, in welchen Texten der Anthologie die weiteren drei der titelgebenden Formulierungen „Wir rufen auf!, „Penner“ und „arbeitsscheues Gesindel“ vorkommen.
  • Ein Besuch auf der Site des Literaturpreises im Bereich der Texte der PreisträgerInnen der 1. Stufe und der WürdigungspreisträgerInnen kann helfen, dieses „letzte Geheimnis“ des „Duftenden Doppelpunktes“ zu lösen.

    Einsendungen sind möglich bis zum kommenden Montag, 16. Mai 2011, 21.00 Uhr.

    Ihre Antworten senden Sie bitte an das Literaturblog „Duftender Doppelpunkt“. Alternativ zu diesem Textlink finden Sie ganz oben im rechten Menü der Site ein E-Mail-Symbol (Postlertasche).

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