„Ihr aber lernet, wie man sieht, statt stiert. […] Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“1
Einladung zur Veranstaltungsreihe und Ausstellung im Projektraum MAG3, Schiffamtsgasse 17, 1020 Wien.
Video- und Sprachinstallation von Gue Schmidt.
Eröffnung: Freitag, 8. Mai 2015, 19:30 Uhr
Zum Projekt: Burghart Schmidt
Dauer der Ausstellung: 9. – 29. Mai 2015
Öffnungszeiten: Di. – Fr., 17:30 – 21:00 Uhr.
In diesem Zusammenhang ein Hör-Hinweis: Kunstradio auf Ö1 am Sonntag, 10. Mai 2015 um 23:03 Uhr.
Nach siebzig Jahren: europäische Politik im Schatten Hitlers
Vortrag: Friedrich Tomberg (Berlin) Mittwoch, 13. Mai 2015, 19:30 Uhr.
„Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht in Karlshorst bei Berlin vor der Sowjetunion. Am Tag davor, am 7. Mai war dies schon im Westen, in Reims, vor den Alliierten geschehen. In Asien und im Pazifik war das Grauen allerdings noch nicht zu seinem Ende gekommen. Dort endete der Krieg erst am 2. September 1945, nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagaski (06.08. und 09.08.). Eines der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte ging hiermit zu Ende.
Der Krieg, weitestgehend entfesselt durch das Deutsche Reich unter Adolf Hitler und seinen Nationalsozialisten, hatte unter den wichtigsten kriegführenden Ländern allein in Europa, wie Deutschland, UdSSR, Polen, Jugoslawien, Frankreich, Großbritannien und den USA, 34,5 Millionen Menschen das Leben gekostet. Etwa 11 Mill. Menschen wurden in Konzentrationslagern, Vernichtungslagern und Zuchthäusern ermordet. Im Weltgesamt war der Tod von 68,8 Mill. Menschenleben zu beklagen.
Das Projekt zeichnet, anhand von vier sprachlich parallel verlaufenden Ebenen einer Zeittafel zur deutsch-österreichischen Geschichte, beginnend mit 1933 der Machtergreifung Hitlers in Deutschland, endend mit 1945, diesen Vorgang akustisch nach. Die vier Ebenen, bestehend aus Politik, Wirtschaft, Soziale Situation und Kulturpolitik, greifen ineinander oder überlappen sich akustisch und verweisen hiermit auf die totale Verflechtung von Ökonomie, Politik und Ideologie.“
Via projektraum MAG3
1 Aus dem Epilog von: Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui von Bert Brecht.