Brillis Wort zum Montag

Ein Hund ein Wort

Redaktionshund Brilli mit grauer Baskenmütze

Schaumig

Es fing ganz harmlos an. Zwetschke und ich stoben durch morgenbereiftes Grün, trabten vorbei an noch bunt belaubten oder schon von Laub befreiten Bäumen.
Da lag es. Es war unwiderstehlich. Da überkam es mich. Es war schlammbraunpopelgrauschleimgelbalgengrün. Es war nass. Und es roch verführerisch. „Es stank wie ein Gemisch aus Eiterbeulen, faulen Eiern und sehr altem, irgendwo vergessenem und liegengelassenem Kohl.“ So lautete der Bericht später zu Hause von Hauskaspar I. „Es war einfach herrlich!“ So der einstimmige Bericht von Zwetschke und mir. Noch immer klingt mir der verzweifelte Ruf von Hauskaspar I – „Neeeein!!!“ – in den Ohren. Zu spät, ich lag schon bis zu den Schultern im Gatschloch. Auf dem Heimweg begann mein Fell, eine betonartige Konsistenz anzunehmen. .
Zuhause angekommen wurde ich in die Badwanne gesteckt. Dann passierte es – elf Jahre bin ich davongekommen: Hauskaspar I zückte die 500ml Flasche mit dem Spezial-Shampoo für strohiges Haar und kippte mir gefühlte 250ml aufsFell. Vergessen waren seine Bedenken ob der Empfindlichkeit von Hundehaut gegenüber chemischen Waschsubstanzen. Mit energischen Bewegungen rieb er mich einem alten Topfschwamm ab. „Den wollte ich zwar noch zum Kloputzen verwenden, aber jetzt ist‘s auch schon wurscht.“
Ich sah aus wie ein Wollball. Das Duschen dauerte eine Ewigkeit. Schaumkugerl hüpften von meinem Fell auf den Boden. Würden mir Schwimmhäute zwischen den Zehen wachsen? Meine Angst war nicht unberechtigt.
Beim Versuch, mich aus der Wanne zu hieven, ist Hauskaspar I ausgerutscht. Auf den schaumig-rutschigen Fliesen.
Die nächsten elf Jahre habe ich wohl keine Shampoo-Attacke zu erwarten.

Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia

Brillis Elektro Post

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