Ein Hund ein Wort
Sportiv – Teil 1
„Ist der nicht drollig mit seinen Watschelpfoten?“ „Schau, diese lustigen O-Beine!“ „Und der hat schwerstes Übergewicht. Oder ist das die Unterwolle? Haha.“ „Mir wäre das zu langweilig. Ständig Stöckchen suchen.“
Falls sich die eine oder andere Aussage in dieser oder einer ähnlichen Form in Ihrem Repertoire befindet, wenn Sie Hunde sehen, die toben, springen, die Sau rauslassen, kann ich Sie beruhigen: Haben Sie kein schlechtes Gewissen. Schämen Sie sich Ihres Lustigmachens über uns nicht.
Ich lüfte hier an dieser Stelle ein Geheimnis: Wir Hunde denken ähnlich über Zweibeiner, die sich bewegen, also, sich sportlich bewegen, genaugenommen, wenn sie versuchen, sich sportiv zu geben.
Wie das Amen im Gebet, wie die Zecken mit dem ersten milden Frühlingslüfterl tauchen sie auf. Sie brechen durchs Gebüsch (Orientierungsläufer), sie bewegen sich keuchend in Rudeln über den Asphalt (Jogger) oder sie schleppen Stecken durch die Natur (Nordic-Walking-Aktive). Und sie sorgen für einen Farbrausch: giftgrüne Laufschuhe, neongelbe Leiberl, knallblaue Stirnbänder – nicht selten alles an einem einzigen Zweibeiner drauf und dran. Wozu diese Farbenpracht? Damit sie, falls sie verlorengehen, schneller wiedergefunden werden? Damit sie nicht über ihre eigenen Füße stolpern oder gegen andere Läufer donnern? Nicht selten springen wir erschrocken zur Seite, wenn so ein geschecktes Etwas an uns vorbeiläuft.
Nicht selten erschrecken wir auch darüber, wie dunkelrot der Kopf eines an uns vorbeihastenden Zweibeiners werden kann. Gesellen sich Übergewicht – Entschuldigung: Unterwolle – und rasselnder Atem dazu, kennt unsere Besorgnis keine Grenzen.
Fortsetzung folgt …
Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia