Ein Hund ein Wort
Federnlassen – Folge 2
Zwetschke hatte nicht aufgegeben.
Sollten die beiden nur sehen, wie es sich liegt, hart und kalt im Karton – ohne alles. Ohne Kuscheldecke. Ohne Percy. Ohne Federpolster.
Die Einladung der beiden Hauskaspars, den Fauteuil mit rotsamtenen Überzug als Alternative zu benutzen: abgelehnt. Die Decke im hundegerechten Design – stilisierte Hundepfötchen auf grauem! Untergrund: ignoriert. Den alten Polster aus der Mülltonne holen: zu spät.
Im Wettstreit „Wer zuerst eine Lösung für diese vertrackte Situation findet, hat verloren“ hielten sich alle drei sehr wacker. Vier Tage lang. Dann stapften die beiden Hauskaspars von dannen, um nach einigen Stunden erschöpft, jedoch mit einer prallgefüllten Einkaufstasche wieder zu kehren.
Sie beugten sich über die Tasche, kramten darin, warfen uns einen geheimnisvollen Blick zu. Kicherten und kramten weiter. Dann zerrten und zogen beide etwas aus der Tasche hervor und hielten es triumphierend in den Händen: einen großen roten Polster. Fanfaren! Jubel! Rettung! Auf zum Karton! Hinein mit dem Polster! Lasset Zwetschkes Testlauf starten! Die wichtigste aller Proben: das Zusammenknüllen. Zwetschkes Versuch, den Polster solange mit den Pfoten zu bearbeiten, bis er eine zwetschkengenehme Form angenommen hatte, endete a) mit einer völlig erschöpften Zwetschke und b) mit einem Polster, der problemlos der vierbeinigen Bearbeitung widerstanden und seine Ursprungsform beibehalten hatte.
Aha. Soso. Mein Verdacht hatte sich bestätigt. Meine Nase hatte sich nicht getäuscht. Die Füllung bestand zu hundert Prozent aus Polyfiber. Daraus lassen sich zum Beispiel „Bodendecker und Büsche formen, Bäume und Weinstöcke belauben“, verspricht ein Spezialist für den Modelbahnbau. Das Material leistet auch als Polsterfüllung gute Dienste. Denn es behält seine Form …
Bleiben Sie dran.
Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia