Brillis Wort zum Montag

Ein Hund ein Wort

Redaktionshund Brilli mit grauer Baskenmütze

Backpulver

Unser Haushalt ist, Sie, werte Leserin, werter Leser, werden es schon bemerkt haben, sehr tierfreundlich. BewohnerInnen, egal ob vier-, sechs- oder achtbeinig, befellt, gefedert oder gepanzert dürfen sich sicher fühlen vor Insektenspray, Fliegenpracker und Co. Liegt ein Bienchen erschöpft vom Fluchtversuch durchs geschlossene Fenster auf dem Boden, wird es vorsichtig ins Freie bugsiert. Hat sich ein Käferchen verirrt auf seinem Weg ins Blumenkisterl, bringt die Hand eines Hauskaspars es auf die richtige Fährte.

Die Ameisen hatten es dieser Tage jedoch übertrieben. Zu vierundneunzigst marschierten sie auf dem Fensterbrett entlang, verschwanden in einer Mauerritze, tauchten nach wenigen Minuten zu hundertdreiunzwanzigst auf, marschierten auf dem Fensterbrett die andere Richtung entlang, verschwanden in einer Mauerritze, tauchten nach wenigen Minuten zu hundertvierzigst auf. Drei von ihnen schleppten bei jedem Marsch ein seltsames braunes Etwas mit, das fünfmal größer war als die gesamte Dreiergruppe.

Hauskaspar II schätzte, wie vieler Märsche es bedurfte, damit der Trupp auf eine nicht mehr zahlenmäßig erfassbare Größe anwachsen würde und griff zu drastischen Maßnahmen. Eine Backpulverstraße am Fensterbrett sollte den Ameisen das Hin- und Herwandern verleiden. Opfer mussten gebracht werden. Die Idee einer Miniexplosion – Wasser auf Backpulver – verpuffte in weißem Zischen und Schäumen. Die Gruppe hielt kurz inne, schien erstaunt ob dieses Spektakels, um alsbald … – Sie werden es bereits erraten haben.

Am nächsten Tag blieb das Fensterbrett verwaist. Operation „Backpulver“ war ein Erfolg.

Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia

PS: Hinter dem Heizungsrohr tauchten gestern geschätzte vierundneunzig … – Sie werden es bereits erraten haben.

Brillis Elektro Post

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