Eine Wanderausstellung in 20 Tafeln
Wann: 11. – 29. November 2010, Mo. – Fr. 8:00 – 18:00 Uhr
Wo: Pädagogischen Hochschule, 1100 Wien, Grenzackerstraße 18
EINTRITT FREI
Ich werde die Augen weit öffnen und mich wundern. Die Stille spricht, mein Gedanke spricht in der Stille. Die aufgehende Sonne spricht, die Erde und die Sterne sprechen. Leise flüstert der Stein. Und ich suche meine Bilder an der weißen Wand, auf den Felsen, in den Wolken, über dem Bett eines Kindes. Janusz Korczak: Arzt, Schriftsteller Pädagoge.
Janusz Korczak ist vielen als derjenige bekannt, der auch im Warschauer Ghetto die ihm anvertrauten Waisenkinder nicht verließ und sie in das Vernichtungslager Treblinka begleitete. Manchen ist er als der Autor vom „König Hänschen bzw. Maciu?“ bekannt. In dieser Ausstellung wird sein Leben für und mit den Kindern, seine langjährige Tätigkeit im jüdischen Waisenhaus „Dom Sierot“ in Warschau und seine Tätigkeit als Kinderbuchautor vorgestellt. Seine Pädagogik der Achtung des Kindes ist noch heute von ungeschlagener Aktualität, denn er sah das Kind nicht idealisiert sondern als Menschen mit all seinen Stärken und Schwächen.
Seine Forderung ist „das Recht des Kindes auf Achtung“.
Im Waisenhaus begründete Janusz Korczak mit seiner Kollegin Stefa Wilczy?ska verschiedene Institutionen, die das Zusammenleben von über 100 Kindern regelten. Es gab ein Parlament, das Kameradschaftsgericht, das Schwarze Brett und Erinnerungspostkarten. Dazu gehörte auch die Burse, das heißt ein Internat für junge Erzieher, die im Waisenhaus arbeiteten. Die „Kleine Rundschau“ als eine Zeitung von Kindern für Kinder erschien als Freitagsbeilage in ganz Polen.
Der Fakt, dass es sich um jüdische Pädagogen, jüdische Kinder, ein jüdisches Waisenhaus und letztendlich um ein jüdisches Schicksal handelt, taucht auf, ist aber nicht der Schwerpunkt.
Es soll das Leben und nicht der Tod im Vordergrund stehen.
Die Ausstellung richtet sich an SchülerInnen ab 9 Jahren und kann in den Lehrplan der Fächer Deutsch, Geschichte, Religion und Ethik eingebunden werden.
Die historischen Fotos wurden vom Ghetto Fighter’s Museum in Beit Lohamei Haghetaot in Israel zur Verfügung gestellt. Konzeption und Inhalt der Ausstellung wurden durch die Kooperation der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig, des Pädagogischen Instituts der Jagiellonen-Universität Kraków und dem Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte ermöglicht.
1972 wurde Korczak postum mit dem Friedenspreis des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels geehrt.
Die Ausstellung wird ab Dezember 2010 im Austrian Culture Forum in Warschau zu sehen sein. Via Milli Segal / Agentur für Presse, PR und Veranstaltungsorganisation.
Filme: Korczak, 1990 Regie Andrzej Wajda; Korczak – Dokumentation, engl.
Klassenführungen mit der Kuratorin der Ausstellung Cornelia Müller: Montag, 15. November – Mittwoch 17. November 10 – 16 Uhr. Anmeldung erforderlich!
Weitere Informationen, Foto -und Unterrichtsmaterial und Anmeldung zu den Führungen: Agentur Milli Segal.
WEITERFÜHRENDE INFOS IM INTERNET
Janusz Korczak, Der König der Kinder
Janusz Korczak „Vater der Kinderrechte“
Dom Sierot – gelebte Demokratie, Partizipation und das Recht des Kindes auf Achtung. Referat von Silja Rüedi, gehalten am 4. Mai 2006, anlässlich des 4. Themenabends des Schul- und Sportdepartements der Stadt Zürich im Rahmen der Weiterbildung „Partizipation – Mitwirken in der Schule“
Janusz Korczak: Arzt – Schriftsteller – Pädagoge
1 Gedanke zu „Janusz Korczak – Kindern eine Stimme geben“