Lili Grün – Abend

„Alles ist Jazz“ – Buchpräsentation mit Anke Heimberg.

Lhotzkys Literaturbuffet ist umtriebig wie immer. Dieses Mal geht es in den Festsaal der Bezirksvorstehung Leopoldstadt (2. Wiener Gemeindebezirk), Karmelitergasse 9, 1020 Wien.

Am 1. Dezember um 19.30 wird das Buch „Alles ist Jazz“ (ursprünglicher Titel „Herz über Bord“) von Lili Grün präsentiert.

Nicht nur die Buchpräsentation unter anderem mit Kurt Lhotzky, der auch als Organisator der Veranstaltung agiert, und Anke Heimberg, Herausgeberin des Buches, verspricht eine spannende zu werden. Auch die historische Verbundenheit von Lili Grün mit dem zweiten Wiener Bezirk wird zu einem anregenden Abend beitragen.

„Am 14. Mai 2009 wurde der Lili-Grün-Platz (Ecke Heinestraße/Ecke Klanggasse) der Öffentlichkeit übergeben. Er soll an Leben und Werk der im Mai 1942 in der Nähe von Minsk ermordeten Schriftstellerin Lili Grün (geboren 1904) erinnern. Ihre Romane sind lange Jahrzehnte nicht neu herausgebracht worden. Nun hat Anke Heimberg im Berliner Aviva-Verlag den Roman „Herz über Bord“ unter dem neuen Titel ‚Alles ist Jazz‘ herausgegeben. Gleichzeitig hat Anke Heimberg neues biographisches Material über Lili Grün ausfindig gemacht.“

Lhotzkys Literaturbuffet
AvivA-Verlag

2 Gedanken zu „Lili Grün – Abend“

  1. herzlichen dank für diese rasche und überzeugende resonanz. „alles ist jazz“ wartet seit ein paar tagen bei uns zu hause darauf, gelesen zu werden. die von ihnen zitierte kurze passage motiviert, mit dem lesen des buches lieber heute als morgen zu beginnen!

  2. wow!!! Ich habe damals das Gutachten für die Straßenbenennung geschrieben und dafür die zwei Bücher von Lili Grün gelesen, die ich auftreiben konnte – „Loni in der Kleinstadt“ und „Herz über Bord“. Damals habe ich sehr bedauert, dass ich sie antiquarisch nirgends finden konnte. Wie schön, dass das Buch neu aufgelegt wird! Eine meiner Lieblingspassagen:
    „Hedwig ohne Schminke, im Spitalskittel, mit mageren Armen, spitzen Schultern, keine Zigarette zwischen den Lippen. Es ist auf den ersten Blick zu sehen, daß Hedwig nicht die Kameliendame ist. Es ist nicht poetisch, lungenkrank zu sein, es ist nicht poetisch, in einem langen, freudlosen Spitalssaal zu liegen, zwischen hustenden, spuckenden Menschen. Es ist nicht die Krankheit, die Elli aus der schönen Literatur kennt, es ist eine arme, arme Proletarierkrankheit, es ist ein häßliches Siechtum. Keiner von ihnen wird mit ein bißchen Blut auf den Lippen und einem Lächeln sterben. Auf diesen Gesichtern steht mit großen Buchstaben: Elend, Hunger, ewige Entbehrungen. Elli möchte sich verkriechen können, um dies alles nicht sehen zu müssen. So ist das also, so!“ (Herz über Bord, Zsolnay 1933, S. 133 – 134).

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