Ein Leben im Widerstand – Buchpräsentation

Präsentation des Buches: Cécile Cordon, Ich weiß, was ich wert bin! Irma Trksak – Ein Leben im Widerstand

8. Februar 2008, 18:00 Uhr
Wappensaal im Rathaus, Eingang Lichtenfelsgasse, Feststiege 1, 1010 Wien

„Wir Kinder haben mit dem Vater die verbotene Arbeiterzeitung verbreiten geholfen. Sie wurde von Otto Bauer in Brünn herausgebracht und wir haben sie heimlich verteilt in Wien. Meine Geschwister und ich haben schon von klein auf Widerstandsarbeit geleistet. Bereits in den tschechischen Schulen des Komensky-Schulvereines hatten wir politische Bildung. Mein Vater war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei / Tschechische Sektion. Die Ausschaltung des Parlaments und die Zerschlagung aller Parteien war für uns ein Alarmzeichen und Auftakt gegen eine Diktatur zu kämpfen. Aber wir haben nicht damit gerechnet, dass der Faschismus noch ärger kommen könnte“, berichtet Irma Trksak.

Cécile Cordon schildert Irma Trksaks persönliche Geschichte und damit auch die Geschichte der tschechischen und slowakischen Minderheit in Wien von der Monarchie bis nach 1945. Sie kamen aus den Kronländern der Monarchie, die Armut trieb sie in die Großstadt Wien, wo sie als Arbeitskräfte gebraucht wurden. Das „deutsche Wien“ hat sie trotzdem missachtet und sie oftmals an den Rand der Gesellschaft geschoben.Trotz dieser zugeschriebenen Rolle stellten Tschechen und Slowaken unter der Herrschaft der Nationalsozialisten die größte Widerstandsgruppe in Österreich und kämpften damit für ihr Land. Irma Trksak, heute 90 Jahre alt, war eine der Frauen dieser Gruppe. Sie war ein Jahr in Einzelhaft und drei Jahre im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert.
Cécile Cordon schildert das Leben einer Frau, für die der Kampf auch nach ihrer Rückkehr aus dem KZ noch lange nicht zu Ende war.

CORDON, Cécile, Ich weiß, was ich wert bin! Irma Trksak – Ein Leben im Widerstand. 162 Seiten, Mandelbaum Verlag, 19.90 €

Irma Trksak im Gespräch mit Gerald Grassl: Ich wurde kein „Schmuckstück“

Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

Stimmen aus Ravensbrück – Gedichte aus dem Frauenkonzentrationslager. Ein Kunstprojekt von Pat Binder

Zum Selbstverständnis von Frauen im Konzentrationslager. Das Lager Ravensbrück. Dissertation von Silke Schäfer.

NDR1 – „Ich bin unschuldig“ – Aufseherinnen im KZ Ravensbrück

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