„Ich will überhaupt lauter Unmögliches“

Minidramen im Theater Konradhaus

Minidramen (unveröffentlicht) zum Thema „Ich will lauter Unmögliches – Reformerinnen und Revolutionärinnen der Vergangenheit und Zukunft im Spiegel der Ideale der Simone de Beauvoir“ (bis 30 J.); einreichen bis zum 3. Juni 2007;

Juryentscheidung / Aufführung im September 2007 / es kann kein Honorar gezahlt werden / die AutorInnen der ausgewählten Stücke werden zur Premiere eingeladen.

Simone de Beauvoir (1908 – 1986) hat sich eine Welt geschaffen, weil sie in der vorgegebenen nicht leben wollte. Geboren in eine großbürgerliche Familie und streng katholisch erzogen, begann sie in den Pubertätsjahren gegen den für seine Belesenheit bewunderten, für sein patriarchalisches Auftreten gehassten Vater zu revoltieren. Der Zwiespalt, es dem Vater gleichzutun und doch alles anders zu machen, führte sie zum Philosophiestudium an der Sorbonne, das sie mit einer Arbeit über Leibniz abschloss. Mit Jean-Paul Sartre, ihrem Kommilitonen, führte sie eine vertraglich vereinbarte lebenslange Beziehung gegen alle gesellschaftlichen Konventionen der damaligen Zeit. Sie weigerte sich zu heiraten, hausfrauliche Pflichten zu übernehmen und Mutter zu werden. Weil sie die Beziehung einer ihrer Schülerinnen zu einem jüdischen Jungen verteidigte, wurde sie 1943 aus dem Schuldienst entlassen. Im selben Jahr erschien ihr erster Roman und etablierte sie als Schriftstellerin. Sechs Jahre später, 1949, erschien ihr berühmtestes Werk, der historisch-philosophisch-soziologische Riesen-Essay „Das andere Geschlecht“. Ohne sich selbst je als Feministin bezeichnet zu haben, wurde sie mit diesem Werk die Leitfigur der Frauenbewegung.

So wie Männer gegen staatliche Unterdrückung kämpften, kämpften und kämpfen Frauen in vielen Ländern dieser Erde gegen familiäre und gesellschaftliche Unterdrückung. Einige von ihnen haben Männern in deren revolutionären Vorhaben beigestanden, sind aber selbst vergessen.
Junge deutschsprachige Autorinnen und Autoren werden aufgefordert, ihre Sichtweisen von einem gesellschaftlich wirkenden heutigen Frauenleben durch die Beschäftigung mit früheren Revolutionärinnen und Reformerinnen und deren Lebensweise, in kurze Szenen zu gießen. Die Beiträge werden juriert und zu einer Collage zusammengefügt, in der das Lebensgefühl der jeweiligen Frauen auch durch die Musik ihrer Zeit verdeutlicht werden wird. Sind Frauen wirklich frei? Oder bedarf es einer neuen Revolution?

Theater Konradhaus
Kapuzinerplatz 135
56077 Koblenz
Deutschland

Tel.: 0261/973 05 51
info@konradhaus.de

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