Exilliteratur – Bücherverbrennung
Wenn es Goebbels gelingt, unsere Namen von den deutschen Tafeln zu löschen, sind wir tot. Gespenster in der Diaspora, in der wasserarmen Provinz. Schon die nächste Generation wird nichts mehr von uns wissen.
René Schickele Tagebuch-Eintrag vom 11. Dezember 1933 (während des Exils in Frankreich)
10. Mai 1933: In Berlin hält Goebbels die „Feuerrede“ bei der durch den Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund initiierten Bücherverbrennung.
01. November 1933: Gründung der Reichsschrifttumskammer. Sie war das Instrument zur Führung und Überwachung von AutorInnen, Verlagen und Buchhandel durch die NationalsozialistInnen.
An dieses wichtige Thema möchte ich auch abseits von Gedenk- und Jahrestagen erinnern. – Die seit Mai 2008 im Netz befindliche Liste wurde erweitert und aktualisiert. Sie erinnert zur Zeit an zirka 180 AutorInnen und hält eine Fülle an weiterführenden Links bereit.
Ich hoffe, daß diese Zusammenstellung eine Beitrag leistet, das Werk einiger SchriftstellerInnen wieder oder auch erstmals zu lesen und sie so dem Vergessen zu entreißen und freue mich auf Deine / Ihre Anregungen bzw. Ergänzungen.
BÜCHERVERBRENNUNG – EXILLITERATUR Liste mit einer Auswahl von betroffenen AutorInnen, NS-Listen der zu verbrennnenden Bücher, Literaturliste zum Thema Exilliteratur / Bücherverbrennung, weiterführende Links.
und hier der link zum bücherdorf mühlbeck bei bitterfeld http://www.buchdorf.com/
peter sodann bittet um unterstützung für eine bibliothek zum schwerpunkt ddr publikationen. http://danilola.wordpress.com/2010/03/06/peter-sodann-bittet-um-unterstutzung-fur-eine-bibliothek-zum-schwerpunkt-ddr-publikationen/
Etwas, an das immer wieder erinnert werden sollte.
So lobenswert eine solche Liste ist, so gruselig ist es auch, wie lang sie schon ist …
Ähnliches passierte, als die DDR entsorgt wurde. Ihre Bücher wurden auf den Müllhaufen geworfen, auch verbrannt. Einige Wenige retten die Bücher:
Das Bücherdorf
Ein Dorf voller Bücher, ein Himmelreich. Bücher sind wie lebendige Wesen. Bücher bedeuten Nachdenken über Geschichte, über unser Sein, über unsere Wünsche. Bücher halten einen auch einen Spiegel vor’s Gesicht. Sie sind Wissende.
Alle Bücher in diesem Bücherdorf hatten schon ein Vorleben. Viele Hände blätterten in ihnen, Widmungen und Worte der Auszeichnung finden wir, als sie verschenkt wurden.
Die meisten dieser Bücher führten ein gutes Leben in einer Bibliothek. Als der Staat entsorgt wurde, erlitten seine Bücher das gleiche Schicksal.
Wegwerfen ist, wie Bücher verbrennen. Es geschah wieder in Deutschland. Man kann aber seiner Vergangenheit nicht entfliehen, in dem man die Wissenden auf den Müll wirft.
Nun haben sie ihr Gnadenbrot erhalten, stehen in diesem Dorf in vielen Häusern, in vielen Regalen, im Bücherdorf. Wir können die Schätze heben und sie wieder zu unseren Freunden machen, damit wir unsere Vergangenheit, unsere persönliche Biografie nicht vergessen. Ein Stück Leben würde sonst für immer vergessen sein.
(für das Bücherdorf Mühlbeck bei Bitterfeld)