Literarischer Adventkalender 2013/7

PAULA DEHMEL: SANKT NIKLAS` AUSZUG Sankt Niklas zieht den Schlafrock aus, klopft seine lange Pfeife aus und sagt zur heiligen Kathrein: Öl mir die Wasserstiefel ein, bitte hol auch den Knotenstock vom Boden und den Fuchspelzrock, die Mütze lege oben drauf, und schütte dem Esel tüchtig auf, halt auch sein Sattelzeug bereit; wir reisen, es … Weiterlesen

Literarischer Adventkalender 2013/6

HEINRICH HEINE: DIE HEIL’GEN DREI KÖNIGE AUS DEM MORGENLAND Die Heil’gen Drei Könige aus Morgenland, Sie frugen in jedem Städtchen: „Wo geht der Weg nach Bethlehem, Ihr lieben Buben und Mädchen?“ Die Jungen und Alten, sie wußten es nicht, Die Könige zogen weiter; Sie folgten einem goldenen Stern, Der leuchtete lieblich und heiter. Der Stern … Weiterlesen

Literarischer Adventkalender 2013/5

HEINRICH HOFFMANN – DER STRUWWELPETER Wenn die Kinder artig sind, Kommt zu ihnen das Christkind; Wenn sie ihre Suppe essen Und das Brot auch nicht vergessen, Wenn sie, ohne Lärm zu machen, Still sind bei den Siebensachen, Beim Spazierengehn auf den Gassen Von Mama sich führen lassen, Bringt es ihnen Gut’s genug Und ein schönes … Weiterlesen

Literarischer Adventkalender 2013/4

KLABUND: BÜRGERLICHES WEIHNACHTSIDYLL Was bringt der Weihnachtsmann Emilien? Ein Strauß von Rosmarin und Lilien. Sie geht so fleißig auf den Strich. O Tochter Zions, freue dich! Doch sieh, was wird sie bleich wie Flieder? Vom Himmel hoch, da komm ich nieder. Die Mutter wandelt wie im Traum. O Tannebaum! O Tannebaum! O Kind, was hast … Weiterlesen

Literarischer Adventkalender 2013/3

JOACHIM RINGELNATZ: VORFREUDE AUF WEIHNACHTEN Ein Kind — von einem Schiefertafel-Schwämmchen Umhüpft — rennt froh durch mein Gemüt. Bald ist es Weihnacht! — Wenn der Christbaum blüht, Dann blüht er Flämmchen. Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt Uns mild. — Es werden Lieder, Düfte fächeln. — Wer nicht mehr Flämmchen hat, wem nur noch … Weiterlesen

Literarischer Adventkalender 2013/2

KURT TUCHOLSKY: GROSSSTADT-WEIHNACHTEN Nun senkt sich wieder auf die heim’schen Fluren die Weihenacht! die Weihenacht! Was die Mamas bepackt nach Hause fuhren, wir kriegens jetzo freundlich dargebracht. Der Asphalt glitscht. Kann Emil das gebrauchen? Die Braut kramt schämig in dem Portemonnaie. Sie schenkt ihm, teils zum Schmuck und teils zum Rauchen, den Aschenbecher aus Emalch … Weiterlesen