Literaturpreis „Der Duft des Doppelpunktes“ – Entscheidung der Jury

Die JurorInnen Petra Öllinger, Robert Hobl, Werner Lang, Peter Mitmasser und Georg Schober haben gelesen, viel!!! diskutiert, abgewogen und entschieden:

Die PreisträgerInnen der ersten Stufe:
Der 1. Preis mit € 150.- geht an die Kurzgeschichte „Die Abmachung“ von Andreas Montalvo
Der 2. Preis mit € 100.- geht an die Kurzgeschichte „Be-Hinderung“ von Hildegard Kaluza
Der 3. Preis mit € 50.- geht an die zwei Gedichte „Aus Bonbonpapier falte ich etwas“ und „Zeitungen austragen“ von Magdalena Jagelke

Die Preise 4-10 in alphabethischer Reihenfolge der Titel:

„Enge“ von Esther Schmidt
„Lebensträume“ von Barbara Finke-Heinrich (Lyrik)
„Leise“von Silke Rath
„Menschenopfer“ von Armin Schmidt
„Mit Chili-Zucker gepuderte Sesamkörner“ von Johanna Vorholz
„Wertgutschein Deutschland“ von Petra Wilhelmi
„Wie lange noch“ von Thomas Böhm

Auf Grund der vielen ausgezeichneten Beiträge haben wir uns entschlossen, neben den zehn Hauptpreisen, fünf Würdigungspreise zu vergeben. Zu diesem Zweck erhielt jedes Jury-Mitglied einen „Joker“, d.h. jede/r durfte einen Text „außer Konkurrenz“ (das heißt ohne Teilnahme an der zweiten Stufe) auswählen. Diese AutorInnen werden mit ihrem Beitrag ebenfalls in der Anthologie vertreten sein.

„Maschinenlärm“ von Susanne Gregor
„Teamwork“ von Sylvia Günther
„Der Wolfsmann“ von Christoph Aistleitner
„Mein Arbeitstag beginnt – aus dem Leben einer Bibliothekarin“ von Marcela Vsetickova
„Pflege“ von Lisa Neumeier (Lyrik)

Die AutorInnen einer Reihe weiterer Beiträge, die der Jury besonders gefallen haben, werden ersucht, ihren Beitrag für die Veröffentlichung im Netz zur Verfügung zu stellen. Außerdem haben wir durch die großzügige Unterstützung zahlreicher Verlage und Buchhandlungen die Möglichkeit, auch diesen AutorInnen eine kleine literarische Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

Wie geht es weiter:
In den nächsten Wochen wird die Ausschreibung „Der duftende Doppelpunkt“ in die zweite Runde gehen. Die Teams aus je einer/einem PreisträgerIn und einer/einem TutorIn werden in diesem Jahr einen weiteren Text zum Thema Literatur der Arbeitswelt verfassen. Auch in dieser zweiten Stufe wird es drei GewinnerInnenteams geben. Diese werden zur abschließenden Lesung im Mai 2008 nach Wien eingeladen. Bei dieser Veranstaltung wird die Anthologie mit den Resultaten des ersten und zweiten Durchgangs vorgestellt.

Zuvor werden die Texte der PreisträgerInnen im „Salon“ der „virtuellen Wohnung“ Petra Öllingers und im Literaturblog „Duftender Doppelpunkt“ veröffentlicht.

Den literarischen Bereich in Petra Öllingers virtueller Wohnung finden Sie in der Bibliothek und im Salon:

Entscheidungsprozess:
Die Literatur der Arbeitswelt scheint zur Zeit nicht gerade en vogue zu sein. Was jedoch nicht bedeutet, daß das Thema an sich unmodern geworden ist – im Gegenteil. Zeigten doch die hohe Anzahl und Qualität der Beiträge, daß dieser wesentliche Bereich menschlichen Seins nach wie vor SchriftstellerInnen intensiv beschäftigt.

Inhaltlich und formal war der Literaturpreis bewusst weit gefasst, um so eine möglichst große Bandbreite zu erreichen. Diese Idee spiegelt sich sehr gut in den eingereichen Texten wider – ein weiter Bogen wurde hier gespannt: ohne Arbeit sein, auf der Suche nach Arbeit, zu alt für den Arbeitsmarkt, Kinder und Arbeit, anders sein bei der Arbeit.

Von vielen Texten waren wir sehr berührt.

Literatur in der Funktion als JurorIn zu lesen haben wir mehr als einmal janusköpfig erlebt: Beglückend und quälend – und über allem unser Arbeitsauftrag der Entscheidungsfindung.

Überrascht waren wir von der hohen Anzahl von Einsendungen – war dies doch das erste Mal, dass im Rahmen des „Duftenden Doppelpunktes“ ein Literaturpreis ausgeschrieben wurde.

Insgesamt nahmen am Wettbewerb 323 Personen teil, die Anzahl der Einzelbeiträge belief sich auf über 400 und wir konnten viele ausgezeichnete Texte lesen. Erfreut waren wir auch über die große Zahl ansprechender lyrischer Beiträge. Einige Texte mussten leider trotz hoher Qualität ausgeschieden werden, sie erfüllten die Ausschreibungsbedingungen nicht.

Es war mehr als schwierig, fünfzehn Beiträge auszuwählen. Die Anzahl jener TeilnehmerInnen die sich einen Platz ganz „vorne“ verdienten, überschritt die Zahl der Preise bei weitem.

Neben den PreisträgerInnen werden eine Reihe weiterer AutorInnen, deren Beiträge das besondere Gefallen der Jury erregt haben, eingeladen, ihre Kurzgeschichte oder ihr Gedicht im Literaturblog „Der Duftende Doppelpunkt“ bzw. auf der Homepage der Mit-Initatorin und Mit-Organisatorin Petra Öllinger zur Verfügung zu stellen.

Wir hoffen, das jene Schreibende, die dieses Mal nicht zu den PreisträgerInnen gehören, ein „Leer-Ausgehen“ nicht als Entmutigung verstehen. Vielmehr möchten wir sie anregen, sich auch in Zukunft an weiteren Ausschreibungen des „Duftenden Doppelpunktes“ zu beteiligen.

Der Literaturblog „Duftender Doppelpunkt“ begleitet und unterstützt die Schreibenden gerne auf ihrem weiteren literarischen Weg. Diese sind eingeladen, in der Rubrik „Literarische Texte“ ihre Beiträge ins Netz zu stellen, sich mit Hilfe der Kommentarfunktion inhaltlich mit anderen Schreibenden auszutauschen und so ein Netzwerk zu bilden. Ebenso finden sie auf den Seiten des Blogs laufend Informationen zu anderen Literaturseiten, Wettbewerben und Stipendien.

Wir wünschen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die Zukunft viel Vergnügen beim Umgang mit „Feder, Papier, Tinte“ sowie PC und freuen uns, wenn sie dem Wettbewerb weiterhin ihre Aufmerksamkeit schenken und sich über dessen weiteren Verlauf informieren.

Liebe Grüße aus Wien
Petra Öllinger und Georg Schober für die Jury

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