Tagebuchaufzeichnungen und Notizen aus Wien-Mariahilf
8. August
Warum nur habe ich Theophilus‘ Wunsch nachgegeben, ein zweites Mal ins Käseparadies einzubrechen. Nein, es gibt nichts zu beschönigen, anders kann man unser Vorgehen nicht nennen: einbrechen. Ich Trottel!
Er wolle seinen Eltern doch nur eine kleine Erinnerung an diese Stadt mitbringen. Und was eigne sich da besser als ein paar Käsekostproben. „Mariahilfer Taler“, schlug ich vor und bereute meinen Sarkasmus in derselben Sekunde. Ob es die wirklich gebe, fragte er, und ob der zum Essen sei oder gar so etwas wie ein Orden. Ich blieb vage: „So ungefähr.“
Theophilus zählte nun Argumente auf, die für einen nochmaligen, „und garantiert letzten Besuch“ im Käseparadies sprachen: „Wir kennen den Eingang. Wir bezahlen den Käse. Ich kann mir den Enterhaken von Erwin leihen, dann kämst du leichter und schneller die Kühlvitrine hoch. Du kannst auch einfach draußen warten. Ich würde mir die Käsewürfel mit dem Enterhaken vom Probierteller angeln und ratzfatz bin ich draußen …“
Hier unterbrach ich seine Argumentationskette mit den Worten: „Auf keinen Fall. Ich komme mit hinein, aber auf die Kühlvitrine musst du alleine.“
Er jubelte.
„Und dann“, ermahnte ich ihn, „ist Schluss mit dem Mäuse-Käse-Paradies.“
Und Schluss wäre auch beinahe gewesen – und zwar mit uns.
Ich halte an dieser Stelle nur fest: Mirabella!
Und was es mit Mirabella auf sich hat, erfahren Sie am 27. Oktober 2015.
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