Ein Hund ein Wort
Leinen los!
Fünf Tage waren Zwetschke und ich damit beschäftigt, unseren diesjährigen Weihnachtswunschzettel zu schreiben. „Obwohl“, wie Hauskaspar II nicht müde wird zu betonen, „ihr euch nur ein paar Kohlen verdient hättet.“
Auf meiner Liste stehen drei Wünsche: eine Packung mit getrockneten Kutteln, zwei Sackerl Trockenlunge, eine Dose Gourmetschlemmerdessert für den verwöhnten Hund. Und bei Zwetschke? Zwei Bio-Schweine-Ohren, ein Karton mit XL-Belohnungskeksis.
Vorgestern spazierten wir mit Hauskaspar I in ein Heimtierbedarfsfachgeschäft. Aber anstatt von den getrockneten Büffelstangerln zu kosten – die Verpackung hatte bereits jemand vor uns! aufgerissen – wurden wir in die Abteilung „Ausgehfein“ gezerrt. „Schaut! Hübsche Leinen“, trällerte Hauskaspar I, „mit Rentieren und Schneeflocken.“
Zwetschke und ich blickten einander an. Schneeflocken? Rentiere? Uns doch wurscht. Die Hauskaspars können uns, wenn es ihnen beliebt, auch an Kletterseilen herumführen. Wir wollten etwas, das den Magen füllt und den Gaumen freut.
Hauskaspar I wartete unsere Einwände gar nicht ab, sondern schnappte zwei Leinen, eilte mit uns vorbei an den Büffelstangerln zur Kassa, zahlte und freute sich wie der sprichwörtliche Schneekönig.
Zwetschke meinte resigniert: „Naja, wenn die Rentiere dem Hauskaspar so viel Freude machen, dann freuen wir uns halt mit.“ Enttäuscht trabten wir heimwärts.
Gestern Abend kam Hauskaspar I mit einer großen, reich gefüllten Tasche nach Hause. Wir wollten den Inhalt inspizieren, da hieß es: „Husch, husch, weg da!“
Zwetschke meinte, ihr wäre der Duft von Kutteln ins Näschen gestiegen.
Am 24. Dezember werden wir wissen, ob sie recht hatte.
Ein frohes Weihnachtsfest und alles Liebe für das kommende Jahr wünscht Ihnen
Brilli, die bis zum 15. Jänner 2013 in den Winterferien weilt.