Ein Hund ein Wort
Zirkus – Teil 1
Vier leere Klopapierrollen. Ein zerfledderter Handschuh. Ein Plüschhäschen. Drei Plastikgartenzwerge. Zwei Hula-Hoop-Reifen.
Mein Verdacht Nummer 1: Auweia, das sieht nach Utensilien für „kreatives Training mit dem cleveren Freizeithund“ aus.
Mein Verdacht Nummer 2: Die Hauskaspars waren tatsächlich im Zirkus und nun wollen sie auch mit uns eine Show „abziehen“.
Letzte Woche kündigten unsere Zweibeiner an, einen Zirkus zu besuchen. Schon jahrelang wären sie in keinem mehr gewesen. Dieser sei ein kleines Familienunternehmen, käme ohne Wildtier-in-der-Manege-Unfug aus, außerdem – und diese Bemerkung hätte mich stutzig machen sollen – „gibt es eine lustige Hunde-Show“. Hauskaspar I wedelte mit zwei Eintrittskarten vor unseren Nasen herum. „Schade, dass ihr nicht mitkommen könnt. Da würdet ihr noch etwas lernen“, lautete der Nachsatz von Haukaspar II.
Diese Bemerkung hätte mich ebenfalls stutzig machen sollen. Ach was, stutzig; Alarmglocken hätten schrillen müssen! Stattdessen mein naiver Gedanke: Die gehen sicher wieder wohin, wo wir nicht erwünscht sind – ich erinnere Sie, liebe Leserin, lieber Leser, an die Episode mit dem Biotop – und jetzt nehmen sie als Ausrede den Zirkus her.
Zwei Stunden später kamen die beiden sehr vergnügt nach Hause. Begeisterungsdarstellungen flogen uns um die Hundeohren. „Großartig waren die!“, „Und die Seiltänzerin.“, „Dann springt der von der fünf-Meter-Leiter.“, „Ihr hättet sehen sollen, wie die auf der Wippe balanciert sind.“
Sie rochen nach Popcorn und Zuckerwatte, nach Heu und nasser Erde, nach kleinen und großen Pferden, nach Ziegenpemmerln und Wasserbüffeldung – und nach einem Rudel bunter Hunde.
Fortsetzung folgt.
Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia