Ein Hund ein Wort
Federnlassen – Folge 1
1:0 für Hauskaspar 2!
Zwetschke hat verloren. Aber nur dieses Mal. Und genau genommen nur halb.
Der Grund des Wettkampfes: ein Federpolster. Genau genommen: der Federpolster.
Die vielen Jahren der intensiven Zwetschkenschen Nutzung (unter anderem: darauf herumknotzen, mit den Pfoten zurechttreten, bis er die richtige zusammenknüllte Form angenommen hatte und die Nase hineinbohren) hinterließen ihre Spuren.
Der Polster musste im Laufe seines bisherigen Daseins viele Federn lassen. Sie quollen durch aufgeplatzte Nähte, stachen durch die Bauwollhülle und viele zerfielen einfach nach und nach zu Staub und Brösel.
Die Versuche von Hauskaspar 1, den Polster im Pappkarton (den Kampf um die Schachtel hatte Zwetschke anno dazumal gewonnen, siehe „Altpapier“) adrett zu arrangieren inklusive Handkantenschlag in die Mitte des Polsters, um ihm so eine Mittelfalte zu verpassen, was dem Pappkarton-Federpolster Ensemble für einen kurzen Moment ein konservativ aufgeräumtes Aussehen verlieh, waren zunehmend zum Scheitern verurteilt.
Es stoben die Federbrösel, es stob der Federstaub. Die Mittelfalte fiel innerhalb von Sekunden zusammen.
Zwetschke blieb stark und widersetzte sich Brösel und Staub, knotzte weiterhin am Polster herum, trat ihn mit den Pfoten zurecht, bohrte die Nase hinein.
Was sich neben Brösel und Staub noch so alles im Polster befand, daran wollten die beiden Hauskaspars lieber nicht denken.
Zumindest Hauskaspar 2 dürfte doch daran gedacht haben. Denn gestern wurde der Polster mit spitzen Fingern in die Mülltonne bugsiert. Auch Hauskaspar 1 hielt dieses Mal Zwetschkes vorwurfsvollem Blicken stand und holte das „Milben-Wanzen-Flöhe-Pfui-Ding“ da nicht wieder heraus.
Zwetschkes Protest folgte sogleich. Die blaugestreifte Kuscheldecke und der ebenfalls blaugestreifte Plüschfreund Percy flogen aus dem Pappkarton. Der Wettkampf ging in die zweite Runde …
Bleiben Sie dran.
Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia