Ein Hund – ein Wort
Abschied
Unser heimatlicher Zoo wird immer kleiner. Nachdem uns letztes Frühjahr Herr und Frau Haidvogel endgültig verlassen haben – sie ruhen in Frieden – müssen wir uns auch bald von Maxi, unserem Schildkröterich verabschieden. Die Hauskaspars haben bei einer Freundin ein geeignetes Domizil für ihn gefunden. Viel Grün, viel Auslauf, viel frische Luft. Für ihn ist es dort sicher am besten. Sagt unser Verstand. Sagt der Verstand unserer Hauskaspars. Die sind dabei, ihn reisefertig zu machen. Packen seine Sachen ein: seine Lieblingswurzel, vor vielen Jahren in einem Weinberg gefunden; sein Lieblingshausschuh, vor nicht gar so vielen Jahren von Maxi zweckentfremdet; ein paar Blätter seines Lieblingssalates und eine Handvoll Heu als Reiseproviant.
Letzte Woche waren die Hauskaspars damit beschäftigt, Baumaterial für ein Schildkrötengehege zusammenzutragen. Für uns bedeutete das lange Besuche in Heimwerkermärkten, wo die zwei mit Maßband und Bauplan zwischen der Abteilung für Holzzuschnitt und den Regalen mit Hasengitter herumzischten, in den Gängen für Gartenutensilien wandelten, dazwischen mich davor bewahrten, von Isolierkabeln und Lecatonkugerln zu kosten und Zwetschke mit knapper Not daran hindern konnten, dass sie mit ihrem buschigen Schwanz E27-Sparlampen vom Regal fegte.
Diese Woche geht’s also los in Maxis neue Heimat. Dann heißt es, ein ausbruchsicheres Refugium für ihn zu bauen. Viel Grün, viel Auslauf, viel frische Luft. Für ihn ist es dort sicher am besten. Sagt unser Verstand. Sagt der Verstand unserer Hauskaspars.
Die tun gelassen und agieren vernünftig. Aber wir kennen sie. Ihnen fällt der Abschied genauso schwer wie uns.
Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia