Ein Hund ein Wort
Rumstiefeln – Teil 1
Die Gefahr, sich die Pfoten am glühend heißen Asphalt zu verbrennen, wird zunehmend geringer. Der Herbst naht und seine ersten Vorboten wehen uns bereits durch das Fell. Zumindest am Morgen. Und der beginnt für uns glücklicherweise jetzt auch nicht mehr um fünf Uhr. Dafür überkommt unsere beiden Hauskaspars zunehmend wieder die Wanderlust. Nach dem Motto „Lerne deine unbekannte Heimat kennen“ stiefeln sie mit uns ins – Unbekannte. Frei nach T. Rubinowitz‘ Buchtitel „Rumgurken: Reisen ohne Plan, aber mit Ziel“ vertrauen die beiden darauf, „irgendwo schon wen zu treffen, den man nach dem Weg fragen kann“. Das Ziel hieß dieses Mal das im Prospekt als barockes Juwel titulierte Städtchen F. Der Bahnhof ward erreicht, unsere Gruppe machte sich festen Schrittes auf den Weg in Richtung Zentrum. Laut Hinweistafel sollten wir dafür 20 Minuten benötigen.
55 Minuten später: viele Felder, viele Wälder, einige Hügel, in weiter Ferne das glitzernde blaue Band eines Flusses; von F. jedoch keine Spur. Keine Spur auch von jemandem, den man nach dem Weg fragen hätte können … Nach weiteren 25 Minuten zweifelte Hauskaspar II daran, dass sich die 20 Minuten tatsächlich auf den Fußweg bezogen hatten. Die beiden beschirmten ihre Augen – die Sonne warf mittlerweile grelles Licht über die Landschaft, die Temperatur betrug gefühlte 35 Grad – blickten in alle Himmelsrichtungen, sogar in den Himmel. Das barocke Juwel blieb unsichtbar.
In Anbetracht dieser Umstände fielen die Worte „eine kurze Pause machen“ und „was essen und trinken“. Die Hauskaspars ließen sich unter einem Baum ins Gras plumpsen. Ratlosigkeit und Verwunderung zeichneten ihre Gesichter.
Fortsetzung folgt …
Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia