Ein Hund ein Wort
Disputiererei
Brüno und ich reden im Moment nix miteinander. Mein französischer Katerfreund und ich hatten vorgestern eine heftige Meinungsverschiedenheit. Brüno behauptete, es gäbe mehr deutschsprachige Redewendungen mit Katzen als mit Hunden.
„Lächerlich!“, antwortete ich und legte los: „Vor die Hunde gehen. Setz da mal Katze ein. Wie klingt das denn?“
„Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch und die Katze lässt das Mausen nicht“, hielt Brüno dagegen.
Man könne das nicht gelten lassen, da kämen ja auch Mäuse vor, entgegnete ich, „Und wir wollen es bei einer Tierart pro Spruch belassen.“ Dann setzte ich fort mit: „Ein Leben wie ein junger Hund.“
„Nur einen Katzensprung entfernt.“
„Damit lockst du aber keinen Hund hinter dem Ofen hervor.“
„Dann lass doch die Katze aus dem Sack!“, zeterte Brüno.
„Pah, Hunde haben sogar Eingang in die Literatur gefunden. Zum Beispiel im Faust: Das ist des Pudels Kern! Und: Dem Hunde, wenn er wohlerzogen, wird selbst ein weiser Mann gewogen.“
„Und was ist mit Die Katze auf dem heißen Blechdach?“,fragte Brüno und schob „Naschkatze und Katzenwäsche!“ nach.
„Halt“, unterbrach ich ihn. „Das sind ja nur Wörter und keine Redewendungen.“
„Bei dir piept’s wohl“, rief Brüno.
„Aha, da liegt also der Hund begraben. Du kannst nicht verlieren!“
Brüno warf ein, dass in der Nacht alle Katzen grau seien.
„Ja sicher, ein Spruch so bekannt wie ein bunter Hund,“ gab ich, schon etwas hundeermüdet von dieser Disputiererei, von mir.
Statt darauf zu parieren, trottete Brüno beleidigt davon. Vorher murmelte er noch etwas in seine Schnurrhaare. Wenn ich recht gehört habe, klang das wie „Sauerei“ und „so ein Affenzirkus„.
Ein etwas ratloses Wuff,
Ihre Brilli Paralia