Ein Hund ein Wort
Höllenpatschen
Erlauben Sie mir, dass ich noch einmal kurz auf Elektrogeräte zu schreiben komme, aber ich konnte dieses Angebot eines Möbelhauses nicht ignorieren. Es ist dies ein Schuhwerk der besonderen Art. Und eben jenes Schuhwerk wird im Prospekt zwischen Sparlampen, Vorhangstangen und Keksdosen mit diesen Worten angepriesen: „WÄRMEPANTOFFEL. 100% Polyester. Füllung: Traubenkerne, in verschiedenen Farben und Größen erhältlich. Die Wärmepantoffeln (sic!) lassen sich in der Mikrowelle oder im Backofen erwärmen, speichern die Wärme für Stunden.“ Wer erfindet so etwas? Wer braucht so etwas?
Ich werfe einen Blick auf unseren E-Herd und stelle mir dabei Folgendes vor: Zwei rosarote Plüschpatschen tummeln sich bei kleinster Hitze auf dem Kuchengitter. Einige Zeit später knistert es im Backrohr. Die Patschen sprühen Funken. Dann glost der Plüsch und schmilzt. Wer sich traut, die Schlapfen aus dem Ofen zu ziehen, bevor sie endgültig verdampfen, dessen Mut wird nicht belohnt. Im Gegenteil; es explodieren die Patschen, es fliegen ihm die Traubenkerne um die Ohren.
Patschenprobleme ganz anderer Art hat zurzeit Zwetschke, meine Kameradin. Nach spätestens hundertsiebzehn Schritten im Freien ist Schluss, dann hat sie zwei Platte – Patschen, wie unsere Hauskaspars sagen; einen vorne links, einen hinten rechts. Weitergehen? Unmöglich! Sobald in der Stadt zwei, drei, vier Schneeflocken fallen, rücken Geschwader von Zweibeinern aus, um Gehwege und Straßen mit einer dicken Schicht aus Salz und Splitt zu bestreuen. Ich weiß nicht, wie angenehm es ist, auf Traubenkernen durch die Wohnung zu wandeln, auf Salz und Stein barpfotig zu gehen ist jedenfalls die Hölle.
Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia
Arme Brilli und Zwetschke!
Ich hoffe es wird kein strenger Winter,
damit Ihr mit Euren Pfoten nicht so oft mit Salz und Splitt in Berührung kommt.