Ein Hund ein Wort
Elektro-Kommunikation – Teil 3
Das Gespräch der beiden Hauskaspars während ihrer Reparaturen besteht aus forschen Anweisungen wie: „Hammer.“„Klebeband!“ „Hau drauf.“„Einschalten.“ „Auf drei!“ „Brilli! Pfui, nicht den Stecker!“ Hin und wieder sprühen Funken. Ab und zu fliegt der Hauptschalter raus. Beides allerdings nur, wenn sie wieder einmal meinen Hinweis, die Stromzufuhr vor Arbeitsbeginn zu unterbrechen, überhört haben. Unerschrocken, unermüdlich, unbeirrt kämpfen die beiden um das Leben des Elektrogerätes – meist erfolgreich. Ein Jubelschrei, Worte des Triumphes – „Wusst ich’s doch!“, „Dieser 5er Bit, immer hilfreich.“ –, dann wird aufgeräumt; das war’s.
Eine der wenigen Ausnahmen dieser Erfolgsserie war Lilly. Den elektrischen Wasserkocher gleichen Namens konnten auch die kühnsten Hauskaspar-Versuche – fünfmal Stecker in die Dose, fünfmal Stecker aus der Dose, dreimal entkalken, einmal fest draufhauen – nicht mehr retten. Mit einem kurzen, leisen „Pff“ hauchte Lilly das Leben aus, um anschließend in der Sondermüllentsorgungsstätte ihre (seine?) die letzte Ruhe zu finden.
Während ich in Erinnerungen schwelge, ist es den beiden gelungen, dem E-Herd das Kuchengitter zu entreißen. Der E-Herd, unser spezieller Freund. Er kocht und brutzelt nach eigenem Gutdünken. Für einen Schokokuchen, der laut Rezept 45 Minuten zum Backen braucht, benötigt er 95 Minuten. Es gab auch schon Momente, wo es bereits nach einer halben Stunde in der Küche qualmte. Niemand kennt die Ursache für diese Unregelmäßigkeiten. So werden wir uns weiterhin in der Küche tummeln, um das Backwerk auf dem Kuchengitter zu beobachten, das nun wieder leicht und locker auf seiner Schiene dahingleitet.
Ende
Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia