Ein Hund ein Wort
Liebestrank
Am 17. November ist Premiere. Zwetschke wollte dabei sein und nun ist sie seelisch zerrüttet. Eine veritable Katastrophe! Ablenkungsmanöver – Ausflüge in den Wald mit Spezialschnüffelprogramm – oder Tröstversuche – Semmerl mit Belag vom Schmelzkäseeckerl – sind vergeblich. Obwohl ich sowohl an den Streunereien teilnehmen als auch am Schmelzkäse teilhaben darf, zeigen sich auch bei mir schon erste Anzeichen von Zerrüttungen.
Worin liegt der Grund für diesen Ausnahmezustand? Alles fing an mit einer kleinen Notiz in der Zeitung. Darin wurde für eine Opernaufführung ein vierbeiniger Statist gesucht. Die Proben zu „Der Liebestrank“, im Original „L‘elisir d‘amore“, von Gaetano Donizetti hatten bereits begonnen. Es musste also zack-zack ein Vierbeiner gefunden werden. Und Zwetschke hat sich, zack-zack, mit Foto beworben. Fragen Sie mich nicht, woher ihr Interesse für Opern kommt. Fragen Sie bitte auch nicht unsere Hauskaspars. Die mögen Opern. Wenn die im trauten Heim beispielsweise der auf Vinyl! gepressten „Mainacht“ von Rimsky-Korsakow oder Mozarts „Don Giovanni“ lauschen, fehlt von Zwetschke allerdings jede Spur.
Zwetschke hat sich wahrscheinlich von folgendem Satz in dieser Notiz hinreißen lassen:
„Der Vierbeiner sollte möglichst wie ein Polizeihund aussehen, vorzugsweise wie ein Schäfer, unerschrocken …“
Die Antwort auf ihr Schreiben erfolgte prompt: Leider entspreche ihr Aussehen nicht dem gewünschten Erscheinungsbild. Einspruch!
Zwetschke ist außerdem ein sehr tapferer Hund. Wie sie da unerschrocken in Mistkübeln und Komposthaufen wühlt …
Ich fürchte nur, sie hat den letzten Teil des Satzes überlesen: „… und folgsam sein.“
Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia
PS: Vielen Dank für die Anfragen hinsichtlich Herrn Haidvogels Wohlergehen. Spezialfutter, Spezialmedizin und Speziallampe tragen zu seiner Genesung bei.