Ein Hund ein Wort
Zirkus – Teil 2
Meine beiden Verdachtsmomente sollten sich also bestätigen, denn schon ging es los. „Wo ist der Zwerg? Hol den Zwerg.“ „Wo ist das Hasi? Na, such das Hasi.“ „Hopp!“
Zwetschke und ich bemühten uns redlich. Wir holten den Zwerg, suchten das Hasi und sprangen durch den Hula-Hoop-Reifen. Wir gaben die linke Pfote, machten Winke-Winke und spielten „toter Hund“.
„Was in diesem Zirkus allerdings fehlte, waren brennende Reifen.“ Hauskaspar I rollte das r in „Reifen“. Und in „brennende“! Zwetschke und ich rollten mit den Augen. Dann rollten wir die Klopapierrollen mit den Belohnungskeksis über den Boden – und hofften dabei, nicht durch Rauch und Flammen hopsen zu müssen.
Mittlerweile verfügen wir schon über ein ansehnliches Repertoire an Kunststücken. Als da zum Beispiel sind: Zwetschkes Meditationspose und „Weh-weh-Pfoten-Haltung“ sowie ihre Nummer „Mir ist schlecht, ich falle auf der Stelle in Ohnmacht“; letzteres immer ein Höhepunkt bei Vorführungen in öffentlichen Verkehrsmitteln oder wenn Besuch zu uns nach Hause kommt. Hauskaspar II überlegt bereits, kleinere Geldbeträge dafür einzukassieren. „Übrigens, nächste Woche gibt’s beim Discounter Motivationsspielzeug für Hunde.“
Jedoch sind Zwetschke und ich auch ohne solche Utensilien ausreichend motiviert – und kreativ. Zwetschkes Showeinlagen gepaart mit meiner Winke-Winke-Aktion oder meinem unwiderstehlichen Hypnoseblick bergen ein gewinnbringendes Potenzial unvorstellbaren Ausmaßes in sich. Wir zaubern damit ein Lächeln in verzwickte Zweibeiner-Gesichter. Und das ist ja auch eine Form von Gewinn.
Ende
Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia
PS: Und selbstverständlich müssen wir NICHT durch brennende Reifen springen.
Deine Kolumne ist wie immer herzerfrischend. Da fängt die Woche gleich viel besser an.
Liebe Grüße
Helga
@Brilli: Du zauberst auch montags ein Lächeln in mein Zweibeiner-Gesicht.
Danke.