Brillis Wort zum Montag

Ein Hund ein Wort

Redaktionshund Brilli mit grauer Baskenmütze

Amortisieren

Zwölfeinhalb Kilo Spezial-Trockenfutter für den älteren Hund. Die wollen bezahlt werden. Die müssen vorher verdient werden, von Hauskaspar 1 und 2. Die koppeln die Zahlungsanweisung an leidvoll geseufzte Worte: „Du amortisierst dich nie.“

Ich bleibe davon unberührt.
Selber schuld sind sie.
Wer verweigerte das Angebot eines älteren Herrn, mir ein Sackerl mit Topfengolatschen und Plundergebäck zukommen zu lassen? Hauskaspar 1.
Wer verweigerte das Angebot eines mittelalterlichen Herrn in der U-Bahn-Station, Hauskaspar 1 drei Dosen Originalhundefutter in die Hand zu drücken? Hauskaspar 1.
Wer war peinlich berührt, als die reizenden Damen und Herren des Postamtes mir Hundewürstchen über die Budel reichten? Hauskaspar 2.

Würden die beiden Hauskaspars nicht ständig die zarten – kulinarischen – Bande vereiteln, die wohlmeinende Zweibeinern und ich zu knüpfen gedenken, fünfundzwanzig Kilo! Spezial-Trockenfutter für den älteren Hund wären abbezahlt. Mit einem Schlag.

Und wie war das mit der Dame im Park, die die Vogerl mit Kuchenbrösel fütterte und in mir eine dankbare Abnehmerin fand? Hauskaspar 1 – höflich, aber sehr bestimmt: „Nein, bitte keinen Kuchen geben, der Hund hat zur Zeit Durchfall.“

Wer solch einen Unfug verbreitet, verdient es nicht, sein Leben mit einem Vierbeiner zu teilen, der sich amortisiert.

Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli

Nachsatz: Der ältere Herr mit den Topfengolatschen und dem Plundergebäck war übrigens hartnäckig geblieben. Hauskaspar 1 musste vor seinen Augen die Köstlichkeiten im Rucksack verwahren. Fragen Sie nicht, wo die Herrlichkeiten schlussendlich gelandet sind …

Brillis Elektro Post

5 Gedanken zu „Brillis Wort zum Montag“

  1. Oh, ein wunderbares Wort: organisiert. Das klingt doch gleich viel besser als fladern, stehlen, mopsen (haha) und dergleichen und so fort.
    Der Mundraub am Kuchenstandl ging eh zu Lasten von Hauskaspar 1 …
    Ein herzliches Wuff, Brilli.

  2. Da stellt sich natürlich die Frage: für wen treffend? Dass Hunde so gefräßig sind? Dass Hauskaspars unter durchfallgeplagten Hunden leiden? Dass Spezialfutter immer mit Leidensmiene bezahlt wird? Hier in den Redaktionräumlichkeiten geht ja schon die Angst unter Zweibeinern um, dass meine Kolumne zur kollektiven Auflehnung der Vierbeiner führt.
    Fortsetzung folgt …
    Ein herzliches Wuff, Brilli.

  3. Ich wurde vergangenen Samstag Zeugin, wie ausgehungert du bist, arme Brilli. Hast in deiner Verzweiflung sogar versucht, Kartoffeln zu organisieren, die Hauskasperl 2 offenbar eh nicht wirklich benötigte, standen sie doch recht nah an der Kante des Küchenblocks. Ich bin auf deiner Seite. Und verspreche, dass ich das nächste Mal, wenn ich zur Hundekontrolle vorbeischaue, ausreichend mit Futter, Leckerlis, Topfengolatschen (Die Sache am Rotenberg habe ich auch noch bestens in Erinnerung, als du für dich und Zwetschkerl selber sorgen musstest, indem du eine solche der geizigen Dame vom Kuchenstandl – naja gefladert hast) und Malakofftorte für Hunde mitbringen werde!

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