„Die Gegend hat viele Namen und keinen. Vielleicht ist die Gegend auch keine Gegend und braucht keinen Namen. Ihre Bewohner sprechen vier Staatssprachen und Dutzende sonstige Idiome. Die Wenigsten unter ihnen würden sagen, dass die Gegend, von der ich erzähle, eine Gegend ist.“
Martin Leidenfrost geht fünfzig Mal hinaus, an fünfzig verschiedene Orte, in die unterschiedlichsten Sphären der Gesellschaft. Er trifft auf Präsenzdiener und Prostituierte, auf einen hussitischen Prediger und einen schwulen Rossknecht, auf flammende Visionäre und hartleibige Nationalisten.
Er mogelt sich in eine Verkäuferschulung, spürt das schmutzige Geheimnis eines Grenzdorfs auf, wird von einer schönen Romni verhext und rudert in einen verbotenen Stausee hinaus, zum letzten Rest eines überfluteten Dorfes. Aus der Summe entsteht Leidenfrosts Porträt einer ungeahnt exotischen Region.
„Die Welt hinter Wien“ ist das Buch zu der Serie, die im Spectrum der Tageszeitung Die Presse erschienen ist. Die Serie wurde mit dem internationalen Journalismuspreis „Writing for CEE 2007“ ausgezeichnet.
Martin Leidenfrost, geboren 1972 in Niederösterreich, studierte Film und Slawistik in Wien und Babelsberg. Er ist Drehbuchautor (u.a. Struggle, Cannes 2003) und freier Autor von Essays, Feuilletons und Kolumnen. Lebt und arbeitet in Devínska Nová Ves, 35 km von Wien.
Martin Leidenfrost wird am 20. Februar im Festsaal des ÖGV aus seinem Buch lesen
Mit dem Autor diskutieren
Dr. Gerhard H. Bauer (Österreichische Gesellschaft für Europapolitik),
DI Hermann Hansy (Weinviertel Management),
DI Zuzanna Lettner (Wiener Wirtschaftsförderungsfonds).
Moderation: Dr. Wolfgang Böhm (Die Presse)
Eschenbachgasse 11, 1010 Wien, 18.30 Uhr
Martin Leidenfrost, Die Welt hinter Wien. Fünfzig Expeditionen, 235 Seiten, gebunden, Euro 16,90, ISBN 978-3-85452-629-2, Picus Verlag.