Brillis Wort zum Montag

Ein Hund ein Wort

Redaktionshund Brilli mit grauer Baskenmütze

Sterberisiko

Zwei Herren unternehmen einen Osterspaziergang. Da sagt der eine Herr:

„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick;
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.“

Sie haben die beiden sicher schon erkannt: Es sind dies Herr Doktor Heinrich Faust und seine wissenschaftliche Hilfskraft, Herr Wagner.
Der Osterspaziergang in Herrn Johann Wolfgang von Goethes „Faust. Der Tragödie erster Teil“ ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Ein schwarzer Pudel folgt den beiden. Der Herr Faust nimmt den Vierbeiner schließlich mit in sein Studierzimmer.

In einer Meta-Untersuchung hat sich zum Beispiel gezeigt, dass bereits fünfzehn Minuten Bewegung am Tag das Sterberisiko deutlich senkt.

Was hat die Meta-Studie mit Faust zu tun? Keine Ahnung. Ich muss die Ostermontagskolumne irgendwie fertig bekommen …

Halt! Doch. Es gibt mehrere Gemeinsamkeiten zwischen Herrn Faust, dem Sterberisiko – und mir. Eine davon ist Herrn Fausts und meine Unzufriedenheit mit den Wissenschaften. Herr Faust will alles wissen. Und ich weiß nicht, wie das gehen soll, das Senken von Sterberisiko. Bin ich, nachdem ich 25 Stunden Bewegung gemacht habe, unsterblich? Mir wird schwindelig im Kopf, wenn ich auf Erläuterungen stoße, die da sinngemäß lauten: Jede Steigerung der Bewegungsmenge um eine Stunde pro Woche ist mit einer um vier Prozent verminderten Gesamtsterblichkeit verbunden. Herr Faust wusste davon wohl nichts, mahnt er den Vierbeiner doch mit den Worten: „Sei ruhig, Pudel! renne nicht hin und wider!“
Sei’s drum. Beide sind unsterblich geworden – Sterberisiko gleich null – unabhängig von ihrer täglichen Bewegung.

Und meine Kolumne ist jetzt auch fertig.

Ein herzliches Wuff und einen schönen Ostermontag,
Ihre Brilli Paralia

Brillis Elektro Post

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